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Unser Abenteuer Eiger250 UNESCO Jungfrau-Aletsch Trail!

26. Juli 2025
Wunderschöner Aletschgletscher

“Wer nicht das Unmögliche wagt, wird das Mögliche niemals erreichen!”

Wir waren auf dem Rückweg aus dem Urlaub als ich im Flugzeug eine Dokumentation über den atemberaubenden Aletschgletscher sah. Einige Tage später Jochen meinte “schau mal Schatz, beim Eiger Ultra Trail gibt es jetzt eine neue Distanz von 250km”. Diese Distanz führte tatsächlich am Aletschgletscher vorbei und ich wusste, diesen Lauf möchte ich machen!!! Wir hatten vor einigen Jahren den E101 gemacht und uns in die Gegend verliebt! Aber für das Jahr waren schon Alle Wettkämpfe geplant und so blieb es erstmal nur einer Geist in meinem Kopf!

Den E101 hatten wir schon einmal gemacht. Einen der heißbergehrten Eigersteine hatten wir also schon!

Im nächsten Jahr sprachen wir darüber bei der Wettkampfplanung, aber Jochen war sich noch nicht so ganz sicher, er hatte gerade erfolgreich seinen ersten 100 Meilenlauf gemacht und wollte nun erstmal ein Jahr ohne so hart zu Training! Man kann den E250 allerdings nur im 2er oder 3er Team machen. Wir beschlossen mal zu schauen wie das Jahr so wird und dann evtl. im kommenden Jahr gemeinsam an den Start zu gehen!

Das Jahr lief gut und so stand der Anmeldung für unser Abenteuer dem E250 nichts mehr entgegen!

Das Jahr wurde GUT! Sehr gut sogar und so war die Idee fix! Wir machen den Eiger250!!! Als wir beim ZUT dann noch Michi besser kennenlernten wurden wir sogar zu einem 3er Team… 3vs.wild!

Jochen beschloss, um besser trainieren zu können, einen extra Tag pro Woche frei zu nehmen. Dass war auch gut denn wir haben wirklich richtig gut trainieren können. Wir waren bei jedem Wetter draußen und in unterschiedlichen Regionen, wie man auf 3vsWild auch lesen kann 😉 Leider hat dass gemeinsame trainieren zu Dritt nicht so gut geklappt aus terminlichen Gründen. Aber auch Michi hat gut anhand eines Trainingsplans trainiert! Auch Ernährung wurde umgestellt und wir haben uns intensiv mit der Strecke beschäftigt. Auch das Navigieren haben wir ordentlich geübt! Der Eiger250 ist nicht markiert und man muss komplett selber navigieren! Über all diese Themen habe ich aber schon separat geschrieben deshalb komme ich nun direkt zum Lauf!

90km beim Mozart 100 und …
auch der Garda Trentino Trail Extra waren gute Vorbereitungswettkämpfe!

Als wir eine Woche vorher noch einen letzten Traingslauf am Achensee gemacht hatten erhielten wir von Michi eine WhatsApp das für Ihn aus familiären Gründen der Weg zum E250 hier vorbei sei 🙁 Wir waren sehr traurig hierüber, auch wenn wir seine Gründe verstehen! Wir hatten es nicht erwartet und mussten diese Nachricht erstmal verdauen!

So waren wir also nur noch zu Zweit als wir am Dienstag in der Früh nach Grindelwald gefahren sind. Die Aufregung war enorm und auch die Vorfreude! Wir waren soweit!! Es sollte nun endlich losgehen!!!

Nur noch zu zweit am Start als A.J.vs.wild.

Wir kamen gut durch und waren gegen Mittag in Grindelwald. Dort bezogen wir unser Chalet mit direktem Blick auf den Eiger! So schön!!! Leider war es bewölkt aber dennoch ließ sich erahnen welch gewaltige Berge um uns herum waren. Morgen würden wir mittendrin sein, ein kleiner Teil von Ihnen!

Blick von unserem Chalet.
Hier nochmal der Blick am Samstag, nach dem Lauf! Da zeigte sich der Eiger in ganzer Pracht!

Wir holten unsere Startunterlagen ab, hier mussten wir nochmal unser Team von einem 3er zu einem 2er Team melden. Michi fehlte uns 🙁 … Nun waren wir für diesen Lauf A.J.vs.wild! Als dass erledigt war gingen wir zurück zu unserem Chalet wo wir unsere Dropbags fertig machten um Sie dann in die jeweils bereitgestellten Container zu bringen. Wir hatten jeder sechs Dropbags die an die verschiedenen Lifebases gebracht wurden. Wir mussten uns also genau überlegen was wir in welche Dropbag tun. Einfacher ist es wenn es nur eine Dropbag ist die dann von Lifebase zu Lifebase gefahren wird, aber aufgrund der Länge und teilweise der Lage der Lifebases war es für diesen Lauf wohl nicht anders möglich.

Dropbags wurden in die jeweiligen Container verteilt.

Als dann alles erledigt war machten wir uns noch lecker Pasta und gingen früh schlafen, auch wenn wir in dieser Nacht sicherlich nicht mehr so gut geschlafen haben.

Es kann losgehen!!!

Um 7 Uhr holten wir unseren “Tracker”. Er dient dem Veranstalter uns zu folgen und zu schauen ob wir auf der richtigen Strecke sind. Oder auch ob wir uns lange Zeit nicht bewegen, natürlich nicht in einer Lifebase.  Dann hätten Sie mit uns Kontakt aufgenommen um zu schauen ob alles in Ordnung ist. Nun wurde es ernst! Wir schauten uns um und sahen die anderen Teams. Die meisten sahen wirklich sehr fit aus! Ganz kurz kam der Gedanke auf, “ohje sind wir wirklich fit genug hierfür” … Er wurde aber schnell verdrängt! Wir hatten uns gut vorbereitet und würden dass schon Rocken!

Unser Tracker!
Aufgeregt warten wir auf den Startschuss!

PENG!!! Der Startschuss viel! Aus dem Lautsprechern ertönte der “Eigersong” und los ging es… ins Abenteuer unseres Lebens!

Der erste Anstieg war hoch zum Eigergletscher vorbei an der imposanten Eigernordwand! Leider war es heute wieder sehr bewölkt aber einen Blick auf die Nordwand haben wir gehabt! Dieser Abschnitt war für mich mit am härtesten, ich bin nicht so der schnelle Starter! Die erste CutOff Zeit am Stechelberg war allerdings nicht so ganz ohne und deshalb hatten wir beschlossen hier Gas zu geben! Die Landschaft entschädigte für die Anstrengung und wir waren letztlich sogar vor unser geplanten Zeit oben am Eigergletscher! Herrlich! Hier haben damals schon die ersten Gipfelstürmer der Eigernordwand Ihre Lager aufgeschlagen! Man spürt ehrfürchtig die Geschichten und Dramen die sich an diesem Berg abgespielt haben. Für uns ging es von hier aber nicht auf den Eiger sondern an den Trümmelbachfällen vorbei wieder runter nach Stechelberg! Hier war unsere erste VP und wir füllten unsere Flaschen auf. Langsam wurde es schwül und es sollten nun zwei hohe Anstiege folgen.

… auf dem Weg hoch zum Eigergletscher schließe ich Freundschaften:)
Beeindruckend die Eigernordwand!
Eigergletscher!
Die Atmosphäre hier ist atemberaubenden.
Es folgt der Downhill zu den…
Trümmelbachfällen!
… und nicht mehr weit zur ersten VP.
Erster VP Stechelberg.
Wir kommen früher an als erwartet.

Der Anstieg zur Sefinenfurgge auf 2612meter war wunderschön. Es war zwar recht schwül und wir mussten viel trinken, aber die Landschaft war wunderschön! An der Rotstockhütte füllten wir nochmal unsere Flaschen auf. Hier kamen die Kühe angelaufen und leisteten uns Gesellschaft beim Trinken 😉 … nach der kurzen Pause ging es weiter und als wir oben angekommen waren am Sefinenfurgge waren wir auch schon in Wolken eingehüllt. Es folgte ein toller aber auch technischer Downhill, wir mussten etwas vorsichtig machen da der Boden nass und rutschig war, aber wir kamen gut voran und hatten Spaß! Ab Bundsteg ging es nun wieder steil nach oben zu dem höchsten Punkt von Lauf dem Hohtürli auf 2778 meter. Der Anstieg hatte es in sich! Das Wetter war grausam, nass und windig und meine Beine waren extrem schwer! Ich fragte mich warum ich heute solange brauchte um warm zu werden. Aber es half nicht’s, da musste ich jetzt durch! Ich wusste wenn ich oben bin erwartete mich ein Downhill auf den ich mich sehr freute! Jochen und ich waren im Oktober zum Erkunden schon hier gewesen und ich wusste wie wunderschön der Abschnitt ist. Wir waren fast oben als aufeinmal unendlich viele Treppen kamen. Der Stufenabstand war für meine Beinlänge nicht so geeignet und das Holz war sehr rutschig weil es nass war. Ich kam hier nur langsam voran und musste mich sehr pushen. Jochen hatte einen super Tag! Ihm ging es sehr gut und er war voller Energie! Kurz bevor wir oben waren kam eine Bank die schön geschützt im Felsen eingebettet war. Jochen ermutigte mich hier eine Minute Pause zu machen! Dass tat tatsächlich gut! Als wir Platz machten für die nächsten die das schöne Bänkchen gleich nutzen wollten, hatte ich wieder etwas Kraft und meisterte die letzten Stufen bis nach Oben. Es ist kaum zu glauben aber trotz des schlechten Wetters waren hier wirklich freiwillige Helfer die sogar Getränke anboten. Danke an dieser Stelle! Ihr seid echt der Hammer!!! Wir beschlossen uns gleich auf den Downhill zu machen da es uns doch zu ungemütlich war um hier zu verweilen! Noch ein kurzes Fotos und weg waren wir!

An der Rotstockhütte füllten wir nochmal unsere Flaschen auf.
Die Kühe leisten uns beim Trinken geschafft!
Auch die Ziegen sagen hallo 🙂
Oben bei Sefinenfurgge ist das Wetter leider wieder schlechter.
Am Hohtürli sogar windig und nass… aber wir freuen uns dass wir oben sind!
Nun folgt der Downhill nach Kandersteg.
Unsere erste Lifebase!
Vorbei am Blümlisalpgletscher.
Und dem wunderschönem Oeschinensee.
Diesen Abschnitt kennen wir schon vom Erkunden letztes Jahr.

Es folgte der Downhill zum Kandersteg. Hier war unsere Erste “Lifebase”. Da würden wir uns frisch machen und auch die Beine hochlegen. Jochen wollte einen kleinen Powernap machen. Von dem Gedanken dass es nicht mehr weit ist, sehr motiviert schossen wir also den Downhill herunter. Vorbei am Blümlisalpgletscher und am Oeschinensee. Hier bekamen wir eine SMS vom Veranstalter dass es eine Streckenänderungen gab und wir den Markierungen folgen sollten und nicht dem GPS. Ich muss wirklich sagen, es lief sehr gut! Das Navigieren und auch die Infos vom Veranstalter. Wir fühlten uns zu jeder Zeit sehr safe auf der Strecke!

Frisch gestärkt mit gewechselten Schuhen und Outfits liefen wir weiter durch ein waldiges Gebiet. Mittlerweile war es dunkel draussen und es hatte angefangen zu regnen. Am Kandersteg wurde vor dem Weiterlaufen auch geprüft ob wir unsere Rettungsdecken, Daunenjacken und warme Handschuhe dabei hatten. Ausserdem wurden unsere Lampen geprüft und ob unsere Handys auf Empfang waren. Mir fällt es schwer zu glauben, aber tatsächlich gibt es immer wieder Läufer die die vorgeschriebene Pflichtausrüstung nicht dabei haben! In diesem Fall mussten Sie sich etwas leihen oder der Lauf war für Sie hier vorbei! Später wussten wir auch weshalb so streng kontrolliert wurde!

Wir liefen in die erste Nacht hinein.

Der Regen im Wald störte mich nicht und auch Jochen schien der Powernap die nötige Kraft gegeben zu haben. Ich hatte dass Gefühl dass ich mich endlich warm gelaufen hatte und war froh! Wir sahen die Lichter eines anderen Teams die vor uns waren und liefen Ihnen hinterher. Auf einmal merkten wir dass wir falsch sind! Wir riefen Ihnen zu und Sie kehrten dankend um und bogen mit uns in den richtigen Weg ein. Jochen wurde etwas langsamer und meinte er das er müde wurde. Ich schlug vor dass wir ganz gemütlich weitergehen da es zu kalt und nass war um hier eine Pause einzulegen. Er stimmte mir zu und wir gingen langsam weiter. Als wir aus dem geschützten Wald gebiet herauskamen war die Müdigkeit dann förmlich wie “weggeblasen”. Wir kamen in einen Sturm der es in sich hatte! Schneeregen und starke Böen wehten einem ins Gesicht! Wir waren sehr dankbar für unsere gute Ausrüstung!

Jochen war nun wieder munter und ich war nun ja auch warm gelaufen, also sahen wir zu dass wir möglichst schnell hoch zur Lötschenpasshütte auf 2690 Meter kamen! Schade eigentlich dass dieser Abschnitt im dunklen war. Ich glaube Landschaftlich muss es hier wirklich auch wunderschön sein! Der Aufstieg war sehr beschwerlich durch die Wetterbedingungen und das noch im dunklen. Aber auch hier ein großes Lob an den Versanstalter! Der Weg war weiter oben bei den Schneefeldern mit Leuchten markiert und sogar die Bergwacht war vor Ort. Trotz des Sturms standen Sie da und feuerten uns an und schauten nach uns. DANKE dafür! Ihr seid echte Helden! Auch dem Team der Lötschenpass Hütte gilt unser besonderer Dank! Ihr ward einfach spitze!!! Als wir Oben ankamen wurde uns schon zugewunken und wir wurden herzlich empfangen. Uns wurde gleich aus unserer nassen Kleidung geholfen und wir wurden in eine warme Decke eingehüllt. Dann wurde uns eine warme Suppe und Tee gebracht. Besser kann man es sich nicht wünschen!

Die Strapazen vom Aufstieg sind uns ins Gesicht geschrieben.
Da tut die warme Suppe richtig gut!

Es wäre zwar sehr verlockend gewesen hier zu verweilen aber uns war klar, je länger wir bleiben umso härter würde es werden zu gehen. Also zogen wir unsere Jacken,  Handschuhe und Mützen wieder an und machten uns auf den Abstieg Richtung Jeizinen. Hier war unsere 2. Lifbase und wir freuten uns auf frische, trockene Sachen. Tatsächlich haben hier an der Lötschenpasshütte Einige aufgegeben. Aber trotzdem Respekt! Es war ein harter Lauf bis hierher! Ich finde jeder kann da sehr stolz auf sich sein es bis hierhin geschafft zu haben!

Jochen wurde sehr müde und wir freuten uns auf die 2. Lifebase in Jeizinen.

Auf dem Abschnitt nach Jeizinen ist Jochens Müdigkeit dann leider in vollen Zügen zurück gekommen. Wir kamen nur sehr langsam voran. An einer kleinen Kapelle machte er, in einer äußerst unbequemen Position einen fünf minütigen Powernap. Als wir weiterliefen stellten wir fest dass die Tür zur Kapelle offen gewesen wäre und er sich dort auf eine Bank hätte legen können. Naja, nun war’s halt so! Er nahm einen “Vollgas” Riegel mit Koffein und als es immer heller wurde und der Tag anbrach wurde auch mein Schatz wieder munter!

An sich war Jeizinen ein ganz niedliches Bergdorf und auch hier waren die Helfer sehr bemüht und freundlich. Ich weiß nicht ob es an der Uhrzeit lag, aber irgendwie sind wir hier nicht zur Ruhe gekommen. Mir war kalt und die Tische waren draußen. Wir haben etwas gegessen und frische Sachen angezogen. Jochen hat dann noch versucht zu schlafen aber irgendwie ging es nicht. Ich war sowieso nicht müde und wir beschlossen weiterzulaufen.

Weiter geht’s nach Finnen!

Nun folgte ein schöner Abschnitt nach Finnen. Es wurde sehr heiß als die Sonne richtig heraus kam. Ich war froh dass ich auch für diese Wetterlage vorgesorgt hatte und mir noch ein kühlendes Tuch für den Kopf besorgt hatte, welches ich immer wieder in Brunnen nass machte.

Ich hatte ca. 2 Wochen vorher meine Kärtchen geschrieben worauf stand wieviel Höhenmeter und wieviel Kilometer wir von Lifebase zu Lifebase und VPs hatten. Auf dem Abstieg vom Lötschenpass haben wir den Bergabbruch bzw. Steinabgang gesehen der das wunderschöne Dorf Blatten unter sich begraben hat. Allerdings hatte ich nicht bedacht dass die Streckenänderung von 20km extra jetzt genau auf diesem Abschnitt kamen da ich Dummerchen meine Kärtchen nicht angepasst hatte! So war die Verwunderung groß als Finnen einfach nicht kommen wollte! Der Abschnitt an sich war sehr schön! Erst mussten wir im Tal am Fluss entlang laufen und dann ging es auf einen Höhenweg. Die Gegend ist bekannt dafür dass es hier sehr heiß werden konnte und wir waren froh dass wir fünf Flaschen zum auffüllen dabei hatten. Diese mussten wir auch immer wieder an jedem Brunnen auffüllen. Wir tranken tatsächlich auch sehr viel Wasser und hatten am Ende von diesem Abschnitt noch fast komplett unser Tailwind übrig!

Der Trail führte abenteuerlich an zahlreichen imposanten Brücken vorbei. Immer mit schönen Blick ins Tal. Uns ging es beiden sehr gut auf diesem Abschnitt! Nur dauerte es etwas bis uns einfiel dass wir ja anstatt der von uns angenommenen 25km nun 45km bis zur nächsten VP laufen mussten! Lange Zeit liefen wir direkt neben einem Wasserlauf. Dass war herrlich da es die stickige Luft etwas kühler machte! Dann endlich war Finnen auch auf einem Wanderschild zu lesen. Ein kleiner Anstieg durch die Dörfer und wir konnten schon die Kuhglocken hören welche für uns zum Empfang von den freundlichen Dorfbewohnern geläutet wurden. Die Kinder liefen mit und streckten uns ihre Hände zum Abklatschen entgegen was wir natürlich auch machten.

Der Blick auf die Berge war einfach nur schön!
Wir konnten uns gar nicht satt sehen…
Ähnlichkeiten zum Matterhorn 😉

Finnen war mit eines unsere liebsten VPs. Es war warm, es gab Liegestuhle und Jochen gönnte sich auch etwas von dem leckeren Raclette. Ich traute mich nicht da mein Magen bei Belastung nicht so gut fettiges Essen verträgt. Aber es war schön hier zu sitzen und Kraft zu tanken. Jochen trank alkoholfreies Bier und ich eine kalte Apfelschorle. Herrlich!!! Auch hier hätten man gerne länger verweilt. Aber es half ja nichts. Wir hatten ja noch was vor 😉

Von Finnen ging es weiter nach Belalp. Hier hatten wir dann schon deutlich mehr als die Hälfte geschafft. Allerdings zog sich der Anstieg und auch hier hatte ich das Gefühl dass ich die Distanz entweder nicht richtig aufgeschrieben hatte oder die Angaben nicht richtig waren! Die Wahrheit ist wahrscheinlich dass ich einfach aufgrund der Hitze langsamer war als sonst! Leider sind wir oben dann noch einmal falsch abgebogen. Haben es aber zum Glück wieder schnell gemerkt! Trotzdem, die extra Meter braucht man nicht wenn man sowieso schon müde ist! In Belalp begegneten wir auch wieder den anderen Teams die wir heute regelmäßig gesehen hatten. Mal waren die Einen schneller, dann wieder die Anderen. Aber im Grunde hatte man nun wohl so ziemlich das gleiche Tempo.

In Belalp assen wir leckere Spaghetti und zogen uns wieder um und machten uns frisch! Ich hatte mich schon seit einigen Stunden auf dass Zähneputzen hier gefreut!! Der Plan war hier auch zu schlafen. Aber irgendwie konnten wir nicht schlafen. Sogar Jochen nicht der eigentlich ganz gut die Powernaps machen kann! Mittlerweile waren es dunkel draußen… die zweite Nacht stand bevor. Wir beschlossen uns auf den Downhill zu begeben und im Wald eine Bank zu suchen wo es etwas ruhiger war. Ich trank noch einen leckeren Cappuccino und wir machten uns auf den Weg.

Wir liefen in unsere 2. Nacht.

Diese Nacht war sehr viel milder als die zuvor und zum Glück auch trocken. Wir kamen gut in den Downhill rein und liefen bis wir an zwei Bänke kamen. Dort machten wir beide 10 Minuten die Augen zu. Es waren unzählige Sterne am Himmel und die Geräusche vom Wald waren sehr mystisch. Dass hatte schon was von Abenteuer!

Nach 10 Minuten klingelte der Wecker und wir mussten weiter! Auch wenn es milder war und kein Sturm wie in der Nacht zuvor, so waren wir trotzdem in hoher Lage und es war Nacht. Wir mussten acht geben nicht zu Unterkühlen. Der Trail durch den Wald war nicht ganz leicht zu finden und wir mussten ganz genau auf unseren Track auf der Uhr schauen um Ihn zu finden. Wir haben hier super zusammen gearbeitet. Es lief echt gut bei uns. Irgendwann kamen uns welche entgegen, ich rief Ihnen zu dass sie falsch laufen aber Sie meinten nur “da waren wir schon” … Etwas weiter entlang der Strecke lagen die Nächsten die ein Powernap machten, und dann die Nächsten, und die Nächsten!

Wir liefen über die erste Hängebrücke, die “Biel Aspen Hängebrücke”. Dann dauerte es nicht mehr lange bis wir in ein Wohngebiet liefen mit wunderschönen Häusern. Dieser Abschnitt muss bei Tag auch wunderschön sein. Besonders die Hängebrücke! Nach der Hängebrücke ging es nochmal kurz hoch und dann war da eine Bank. Jochen legte seinen Kopf auf meinen Schoss und machte nochmals einen Powernap.  Ich ließ ihn 10 Minuten schlafen und genoss das Rauschen vom Wasser, den Blick auf die Felswand die von dem Mond schön angestrahlt wurde und die zahlreichen Sterne! Dann wurde es langsam frisch. Ich weckte Jochen und wir liefen weiter. Wir kamen voran, wenn auch nicht schnell. Ich war damit beschäftigt den Track im Auge zu behalten und Jochen lief neben mir, mehr schlafend als wirklich wach. Der Trail war im dunklen nicht ganz so leicht zu finden. Aber dank guter Lampe und guter Navigation auf der Uhr gelang es mir unseren Weg zu finden. Jochen nutzte jedes Päuschen wo ich etwas damit beschäftigt war nach dem Weg zu schauen für ein kleines Schläfchen.

Biel Aspen Hängebrücke.
Jochen nutzte jede Gelegenheit für ein Schläfchen.

Ich war froh als ich hinter uns die Lampen der anderen Teams bemerkte. Zum Glück haben wohl Alle so wie wir nur kürzere Pausen gemacht und waren wohlauf. Wir kamen nur sehr langsam voran, aber immerhin kamen wir voran. Mit Engelszunge redete ich Jochen gut zu und tapfer lief er weiter und weiter. Dann kam der langersehnte Tag. Es war so wunderschön! Die ersten Lichtstrahlen kamen als wir in Riederalp ankamen. Wir machten nochmal Pause und Jochen machte nochmal die Augen zu auf meinem Schoss. Ich genoss dass frühe Morgenlicht. Es war herrlich!

Wunderschöne Morgenstimmung.

Nach diesem Schläfchen, wohl auch wegen dem Tageslicht, ging es meinem Schatz wieder besser! Wir machten uns weiter an den Anstieg zum Moosfluh und kamen sehr gut voran!

Nicht mehr weit bis zum Moosfluh Aussichtspunkt.
Walliser Schwarznasenschafen.

Es folgte nun mein lieblings Abschnitt und auch Tag auf unserem Abenteuer UNESCO Jungfrau-Aletsch Trail E250! Kurz vor Moosfluh begegneten wir noch einigen putzigen “walliser Schwarznasenschafen” (danke Anja das du mich aufgeklärt hast wie diese niedlichen Schafe richtig heißen;)) … Dann kamen wir an, am Moosfluh Viewpoint. Wer sich erinnert, es war genau dieser Gletscher der mich motiviert hatte genau diesen Lauf anzugehen. Ich wusste es wird eine Herausforderung. Ich wusste es würde viel Training und Disziplin erfordern. Aber hier zu stehen! Dieser Anblick in den frühen Morgenstunden! Es war so überwältigend, beeindruckend! Man fühlt sich auf einmal so klein und zugleich als sei man Teil etwas ganz Großem!

Aletschgletscher!

“Großartigkeit entsteht nicht durch das vermeiden von Schwierigkeiten, sondern durch deren Überwindung!”

Dieses Zittat untersteiche ich voll und ganz! Der Weg hierher war kein leichter! Wir haben uns durch verschiedene Wetter gekämpft,  durch Müdigkeit und schwere Beine… hier standen wir nun! Stolz auf dass was wir bis hier her schon geschafft hatten! Belohnt wurden wir mit diesem grandiosen Ausblick der uns daran erinnert wie wunderschön unsere Welt ist!

Einfach nur beeindruckend!
Wie klein Jochen vor dem gewaltigem Gletscher wirkt!
Hier sein zu können, es geschafft zu haben fühlt sich einfach überwältigend an.
Wir genießen diesen Ausblick ganz intensiv bevor wir weiter laufen.

Der Aletschgletscher ist flächenmässig der größte und längste Gletscher der Alpen. Er ist 22,6km lang und am Konkordiaplatz 792 Meter tief. Ich kam aus dem staunen nicht mehr raus! Auch Jochen war extrem überwältigt. Schon im Oktober hat uns dieser Gletscher sehr beeindruckt. Von diesem Blickwinkel darauf erschien er jedoch noch gewaltiger! Wir verbrachten hier einiges an Zeit und machten viele Fotos. Dann liefen wir weiter um uns einen Kaffee zu besorgen um Kraft für den Tag zu haben.

An dieser Stelle muss ich feststellen dass wir wirklich Glück hatten was Ernährung anging. Wir konnten Beide die ganze Zeit essen und zwar auch feste Nahrung. Dies führte dazu dass wir beide auch noch viel von unseren Gels bzw. Riegel übrig hatten. Beim Café Bergfreund tranken wir einen Kaffee und Jochen legte nochmal die Beine hoch. Dann liefen wir weiter Richtung Märjelen Gletscherstube.

Auf dem Weg hierhin waren wir dann auf einmal Ersthelfer bei einem medizinischen Notfall. Ein Herr lag regungslos am Boden und atmete schwer, sein Freund rief gerade die Rettung. Es gelang uns den Herrn wieder zu Bewusstsein zu bekommen, er setzte sich auf und trank auch etwas. Auch die Atmung normalisierte sich. Er wusste zwar wo er und wer er war aber wirkte dennoch etwas wirr. Sein Freund hatte Frau und Nachbar verständigt die auf dem Weg zu Ihnen waren und nun musste dann ein Arzt weiterhelfen. Wir versicherten uns mehrmals ob wir wirklich weiterlaufen sollten aber sein Freund bedankte sich und meinte wir sollen ruhig weiter, die Anderen sind gleich da. Ich war froh dass es dem Herrn etwas besser ging und hoffte es war nichts Schlimmeres.

Angekommen an der Aspi Titter Hängebrücke.
Hier überquert man eine tiefe Schlucht.
Da sollte man besser Schwindelfrei sein!
Auf der anderen Seite ist es nicht mehr weit bis Bellwald, unserer nächsten Lifebase.

Es wurde wieder ein sehr heißer Tag! Wir kannten diesen Abschnitt und freuten uns darauf. Jochen war auch wieder richtig munter und so schossen wir den Downhill über die Burghütte zur “Aspi Titter Hängebrücke” hinunter und hatten total viel Spaß dabei! Immer wieder machte ich mein Kopftuch nass im Gletscherfluss, dass tat so gut! Dieser Abschnitt vom Trail ist wirklich toll. Gletscher, Schluchten und das Gefühl von Abenteuer!

Fröhlich liefen wir über die Hängebrücke. Auf der anderen Seite war es nicht mehr weit bis Bellwald unsere nächsten Lifebase! Hier wurden wir wieder herzlich willkommen. Unsere Dropbags lagen bereit und uns wurde Essen und Trinken gebracht! Ein anderes Team welchem wir immer wieder begegnet waren verteilten Ihre Gels und Verpflegung,  Sie meinten für Sie sei die Reise hier zu Ende. Es traf uns jedes mal wenn wir mitbekamen dass Teams aufhörten. Wir redeten zwar nicht viel miteinander, wahrscheinlich auch weil man ja selber in seinem eigenen Team war und auch die Sprachbarierre da war. Dennoch gab man sich irgendwie Halt da draußen, man war wie eine Familie! Wir wünschten Ihnen alles Gute und beglückwünschten Sie zu dem was Sie geschafft hatten. Wenn man es selber gelaufen ist und die unterschiedlichen Herausforderung die auch teils durch das Wetter noch dazu kommen durchgemacht hat, da weiß man dass es wirklich eine Leistung ist so weit zu kommen!

Wunderschöner Blumenteppich am Gomserhöhenweg!
Der Ausblick ist einfach traumhaft!
Dort geht es lang nach Oberwald!
Heute ist es wieder sehr heiß!

Für uns ging es von hier weiter auf dem Gomser Höhenweg nach Oberwald. Es ging uns wirklich sehr gut und auch wenn es wieder extrem heiß war an diesem Tag waren wir guter Dinge! In Oberwald hatten wir vor nochmal eine längere Pause zu machen und auch zu schlafen. Wir konnten es selber kaum glauben aber wir liefen immer noch, und zwar nicht unbedingt langsam. Beflügelt schossen wir in Richtung Oberwald. Die Sonne stand nun tiefer und wir mussten bald in Oberwald ankommen. Allerdings zog sich dieser Abschnitt Gefühlt ewig. Der Höhenweg war an einigen Stellen beschädigt und wir wurden jedesmal übers Tal umgeleitet. Immer mit dem Gedanken ist dass jetzt Oberwald??? Ein kleines Motivationstief überkam uns! Aber wir sind gut damit umgegangen. Haben uns gegenseitig Mut gemacht. Irgendwann haben wir uns immer wieder gesagt, es ist letztendlich egal, gehen müssen wir es sowieso! Ob nun vor oder nach Oberwald!!! Blöd war allerdings dass ich mittlerweile Blasen bekommen hatte! ICH!!! BLASEN! Wer mich kennt weiß dass ich eigentlich die dankbarsten Füsse der Welt habe und so etwas wie Blasen eigentlich ein Fremdwort für mich sind! Tja, nun war es so! Ich musste da jetzt durch!

Es zog sich länger als wir angenommen hatten…
Die Sonne stand schon sehr tief!

Endlich kam die langersehnte Lifebase in Oberwald. Wir wurden wieder herzlich empfangen. Jochen ass wieder Käseraclette und ich ein paar Kartoffeln. Wir machten uns frisch und dann ließ ich mir meine Blasen verarzten! Danke den freundlichen Helfern an dieser Stelle. Meine Füße zu dem Zeitpunkt anzufassen war wirklich Heldenhaft! Wir machten 20 Minuten die Augen zu und ich schlief diesmal wirklich tief und fest! Als der Wecker klingelte schien Jochen der Munterere zu sein. Wir gaben unsere Dropbags ab, bedankten uns und machten uns auf den Weg über den Grimselpass nach Guttannen, unserer letzten Lifebase vorm Ziel.

Jochen ging zügig voraus. Wir hatten länger als gedacht in der letzten Lifebase verbracht. Aber mit den Blasen und schlafen haben wir die Zeit gebraucht. Die Zeit die wir ursprünglich angedacht hatten bezogen sich ja sowieso auf 250km und nicht auf 270km. Ausserdem muss schon wirklich ALLES perfekt laufen. Auch das Wetter. Auf so einer langen Strecke ist es allerdings sehr unwahrscheinlich dass ALLES perfekt läuft! Wir waren frohen Mutes und auch sehr zufrieden mit unserer Zeit. Nun mussten wir noch diese dritte Nacht rumbringen und dann waren wir schon fast wieder in Grindelwald.

Ich war froh als die Morgendämmerung einsetzte auf dem Weg nach Guttannen!

Als ich so langsam wach wurde, bemerkte ich dass bei Jochen die gleichen Müdigkeitssymtome wie in der Nacht zuvor eintraten. Er ist zwischenzeitlich gefühlt beim Gehen immer wieder eingeschlafen. Ich hielt Ihn am Rucksack fest und achtete nun auch auf seine Schritte. Immer wieder erzählte ich Ihm dass wir jetzt über den Grimselpass gehen und dann nach Guttannen. Wir gingen sehr langsam, ich hielt dies für sicherer. Da es in dieser Nacht wieder kalt und windig war musste ich gezielt ein Plätzchen finden wo er kurz die Äuglein zu machen konnte. Die Nacht war sehr hart. Zu einem war es kalt und wir bewegten uns nur sehr langsam und ausserdem merkte auch ich die Müdigkeit etwas. Allerdings war ich sehr fokussiert und konnte auch navigieren. Der Abstieg über die Dämme vom Grimselsee und  Räterichsbodensee wären am Tag bzw. bei Tageslicht sicher ein sehr schöner Abschnitt gewesen mit dem Blick auf die Seen und die Gletscher im Hintergrund. So war es in der Tat etwas mühsam und ich war froh als die Morgendämmerung einsetzte. Wir setzten uns noch einmal auf eine kleine Mauer am Weg und Jochen machte nochmal ein kleines Schläfchen. Dann ging es in einem guten Tempo, Jochen war wieder wach, Richtung Guttannen.

Etwas frustrierend zu diesem Zeitpunkt waren die Wanderschilder! Gefühlt haben Diese stundenlang die gleiche Entfernung bis nach Guttannen angezeigt! Am liebsten hätte ich sie Alle abmontiert! Aber wieder sagten wir uns, egal! Laufen müssen wir es sowieso!

Endlich in Guttannen angekommen gab es dann erstmal Pasta und Brot zum Frühstück 😉 … und einen leckeren Kaffee! Die nette Dame an der Lifebase organisierte sogar richtige Milch für mich da ich nicht so gerne Kaffeesahne mag! Die Helfer waren wirklich immer einzigartig! Super lieb und hilfsbereit!

Gerne hätten Jochen und ich noch unsere Schuhe gewechselt in Guttannen, aber leider hatten wir uns hier in die Dropbags keine rein getan. Ehrlich gesagt weiß ich auch nicht ob ich nochmal ein paar Schuhe angezogen bekommen hätte mit den Blasen. Sie schmerzten mittlerweile sehr und ich wollte gar nicht sehen wie der Fuss aussah.

Ich fragte Jochen ob er hier nochmal die Augen zu machen wollte. Aber er meinte er sei jetzt wieder munter und möchte jetzt ins Ziel laufen. So liefen wir also weiter. Wir mussten nun Richtung Großes Scheidegg und dann zurück nach Grindelwald. Wir lagen immernoch sehr gut in der Zeit und dass wir es unter 80std schaffen war sehr realistisch.

Kaum raus aus Guttannen bekam Jochen allerdings Nasenbluten. Wir kennen dass. Hat er öfters wenn er sich sehr anstrengt. Normalerweise machen wir dann etwas langsamer und es wird besser und hört auf! Diesmal sollte es leider nicht so sein. Wir versuchten Alles. Kaltes Wasser vom Fluss, hinlegen, hinsetzen. Laufen lassen, Tempo in die Nase! Es wollte einfach nicht aufhören.  Ich fragte Ihn wie es ihm geht. Es ging im gut, nur die Nase nervte. Nachdem wir ca. 2std sehr langsam gehend oder auch sitzend und liegend verbracht hatten, war dass Nasenbluten zum Glück endlich weg. Wir waren froh! Es war auch wieder sehr heiß und schwül aber erstaunlicherweise hatten wir immernoch viel Kraft in den Beinen und so gaben wir nocheinmal richtig Gas. Beide wollte wir etwas Zeit wieder gutmachen denke ich! Der Trail führte zum Glück viel durch den Wald und so hatten wir Schatten. Wir kamen wirklich gut voran. Langsam hatte auch Jochen Blasen und die Füße schwollen an. Eigentlich kein Wunder bei einem solchen Unterfangen!

Auf dem Weg zum Großen Scheidegg… Es war wieder heiß und schwül.

Leider kam auch Jochens Müdigkeit zurück. Ich war auch müde, allerdings eine ganz andere Stufe als Jochen. Ich denke hier kommen mir die vielen Nachtschichten und Zeitzonen zu Gute mit denen ich seit 25 Jahren bei der Arbeit gefordert bin. Ich übernahm weiterhin die Aufgabe des navigieren. Der Weg war hier nicht anspruchsvoll und so achtete ich zwar darauf dass Jochen nicht stolperte, machte mir aber keine großen Sorgen. Ich bewunderte meinen Schatz wie er es schaffte tapfer einen Fuss vor den Anderen zu tun und weiter diesen endlos erscheinenden Aufstieg zum Großen Scheidegg zu gehen.

Am Rosenlaui tranken wir dann nochmal einen Kaffee und dann liefen wir weiter. Der Blick der Leute war schon lustig, die konnten mit uns glaube ich nicht so wirklich viel anfangen. Aber der Kaffee half kurzzeitig auch bei Jochen gegen die Müdigkeit. Hier bemerkte ich dass ich leider meine Uhr nicht richtig geladen hatte an der letzten Lifebase und Die nun Ihren Geist aufgab! So ein Mist!! Und dass wo Jochen so müde war und immer wieder kleine Tagträume hatte. Manchmal erzählte er mir vom Flaschenpfand dann meinte er wieder wir laufen im Kreis oder er vergass dass er sich im Wettkampf befand und wollte wissen warum wir zum Großen Scheidegg hochgingen. Wir könnten ja mit dem Bus runter fahren oder mit dem Fahrrad meinte er… ja die Idee er sollte jetzt dass navigieren übernehmen war nicht ganz so genial. Also packten ich hier unser großes Garmin GPS Gerät aus meinem Rucksack welches ich die ganze Zeit mit geschleppt hatte und mit Jochens Hilfe stellte ich mir da den Track ein und konnte so wieder den Weg mitverfolgen. Das Wissen dass er mit nach dem Weg suchen musste gab auch Jochen neue Energie und gemeinsam liefen wir so die letzten Kilometer zum Großen Scheidegg.

Leider hatten wir dann auch noch ein heftiges Gewitter auf dem Weg zum Großen Scheidegg.
Nachdem wir etwas gewartet hatten liefen wir weiter als das Gewitter abzog und es etwas heller wurde.
Die Müdigkeit ist uns ins Gesicht geschrieben…
Jochen war in der Tat teilweise nicht ganz Wach!

Leider musste auch noch kurz davor ein heftiges Gewitter auf uns runter kommen. Wir blieben eine zeitlang in geschützter Lage stehen, als dass Gewitter langsam abzog und es wieder heller wurde entschieden wir weiterzulaufen. Es war einfach auch sehr kalt nur beim Stehen. Endlich kamen wir bei wirklich miesem Wetter am großen Scheidegg an. Nun war es nur noch ein letzter Downhill nach Grindelwald!

Beim runterlaufen machten sich die Blasen an den Füssen besonders bemerkbar. Aber es war mir egal! Solange die Füsse noch dran waren und laufen konnten würden wir in dieses wunderschöne Bergdorf Grindelwald laufen und unseren Triumph feiern! Jochens Schmerzen waren auch sehr groß und er bat etwas langsamer zu laufen was wir auch taten. Wir hatten es nicht mehr weit! Und es war auch egal ob 80 oder 81 Std. Wir hatten es geschafft! Wir haben Alle Hindernisse die uns unterwegs begegnet sind gemeinsam gemeistert. Wir haben uns gestärkt und gestützt. Wir hatten jede Menge Spaß und Freude auf diesem Abenteuer und wurden mit Aussichten belohnt vom allerfeinstem.

Mit Blick auf den Eiger liefen wir glücklich Richtung Ziel!

Je weiter runter wir Richtung Grindelwald kamen umso mehr kam die Sonne raus! Und da war Sie! Die Eigernordwand!! In voller Pracht!!! Sie begrüßte uns, zwinkerte uns zu und beglückwünschte unser Durchhaltevermögen und unseren Zusammenhalt!

Der Schmerz aus unseren Gesichtern wich einem immer größer werdenden Lächeln. Wir bogen in die Dorfstrasse ein und was uns hier erwartete rührt mich sogar erneut beim niederschreiben zu Tränen. Wir wurden GEFEIERT!!! ALLE klatschten, jubelten uns zu! Egal ob gerade auf der Straße unterwegs, im Geschäft oder Minigolfplatz. Von den Balkonen Ihrer Hotels und Häuser! Selbst diejenigen die selber gerade einen 50km oder 70km Wettkampf gemacht hatten applaudierten uns!

Wir hielten uns fest an der Hand und genossen diesen Augenblick! Es war gigantisch!!! Unfassbar!!! Wir hatten es GESCHAFFT!!!

“Welcome Finishers” da war er! Der Bogen den wir beim Start schon gesehen hatten und uns überlegt hatten wie wohl das Gefühl sein wird am Samstag, heute, dort hindurch zu laufen ins Ziel!

Welcome Finisher!!! Wir hatten es geschafft!

Nach 81 Stunden und 33 Minuten sind wir 270km und 18.000 Höhenmeter später, wieder in Grindelwald eingelaufen! Wir haben damit den 3. Platz in der Teamwertung “Gemischt” erreicht und den 16. Platz insgesamt. Vor Allem haben wir uns damit einen großen Traum erfüllt!

Es gibt keine Worte um dass zu beschreiben! Genauso wenig wie es eine Antwort darauf gibt warum man soetwas macht! Wir lieben einfach die Herausforderung! Das Abenteuer!! Wir testen gerne unsere Grenzen und freuen uns wieder neue Grenzen überschritten zu haben!

Im Ziel!!!

Ich bin überzeugt davon dass wir ALLE über uns hinauswachsen können! Dass wir ALLE viel mehr erreichen können als wir denken und teilweise zutrauen! Ich setzte mir immer wieder neue Ziele und freue mich wenn ich diese erreiche. Ich bin dieses Jahr 50 Jahre alt geworden. Manche sagen dass ist alt. Ich sage dass ist eine Zahl!

Unsere Eigersteine 🫶

Dieser große Traum und extremes Abenteuer wäre nicht möglich gewesen ohne Jochen meinem Ehemann und besten Freund! Mögen wir im Herzen immer Kinder bleiben mein Schatz! Ich bin mir sicher es ist ein Teil von unserem Geheimnis zum Glück!

Glücklich im Ziel!

Danke an die Zahlreichen Unterstützer, teilweise an sehr unbequemen Ecken! Der tollen Organisation des Veranstalters, wir haben uns immer gut aufgehoben gefühlt! Und auch an unsere Familie und Freunde die immer an uns glauben und uns in unseren Verrückten Ideen bekräftigten.

“Teamwork ist der Treibstoff, der gewöhnliche Menschen zu außergewöhnlichen Zielen bringt!”

Danke Jochen! Mit dir gemeinsam erreiche ich immer wieder das Außergewöhnliche!!!

Wir werden dieses Abenteuer für immer in unserem Herzen tragen!
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6 Comments


Jennifer Hildebrand
26. July 2025 at 07:20
Reply

Wieder sitze ich da mit Tränen in den Augen und freue mich so unfassbar für euch!

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH



    Anka Hausmann
    26. July 2025 at 16:11
    Reply

    Daaaaaaaaankeschön liebe Jenny🫶 Ich habe lange gebraucht dieses Erlebnis in Worte zu verfassen, es wirkt immer noch nach in uns🤩😘

Rolf Klintworth
26. July 2025 at 12:29
Reply

Liebe Anka, ich bin begeistert von Deinem Bericht. Ich bin stolz auf die Schwester und den Schwager meine Liebsten Heike!
Sehr beeindruckend, bildlich und manchmal emotional hast du euer Abenteuer beschrieben.

Ich bin ja leider nicht so sportlich, aber ich denke nach dem was ich bis jetzt von eurem Sport so mitbekommen habe, das ist eine super tolle Leistung war die ihr da vollbracht habt! 👍

Hier ein paar Zitate aus deinem “Abenteuerbericht” die ich besonders schön finde:

“Jochen legte seinen Kopf auf meinen Schoß und machte nochmals einen Powernap. Ich ließ ihn 10 Minuten schlafen und genoss das Rauschen vom Wasser, den Blick auf die Felswand die von dem Mond schön angestrahlt wurde und die zahlreichen Sterne!”

“Großartigkeit entsteht nicht durch das vermeiden von Schwierigkeiten, sondern durch deren Überwindung!

Dieses Zittat untersteiche ich voll und ganz! Der Weg hierher war kein leichter! Wir haben uns durch verschiedene Wetter gekämpft, durch Müdigkeit und schwere Beine… hier standen wir nun! Stolz auf dass was wir bis hier her schon geschafft hatten! Belohnt wurden wir mit diesem grandiosen Ausblick der uns daran erinnert wie wunderschön unsere Welt ist!”

“Und dass wo Jochen so müde war und immer wieder kleine Tagträume hatte. Manchmal erzählte er mir vom Flaschenpfand dann meinte er wieder wir laufen im Kreis oder er vergass dass er sich im Wettkampf befand und wollte wissen warum wir zum Großen Scheidegg hochgingen. Wir könnten ja mit dem Bus runter fahren oder mit dem Fahrrad meinte er…”

“Und da war Sie! Die Eigernordwand!! In voller Pracht!!! Sie begrüßte uns, zwinkerte uns zu und beglückwünschte unser Durchhaltevermögen und unseren Zusammenhalt!”

“Der Schmerz aus unseren Gesichtern wich einem immer größer werdenden Lächeln. Wir bogen in die Dorfstrasse ein und was uns hier erwartete rührt mich sogar erneut beim niederschreiben zu Tränen. Wir wurden GEFEIERT!!! ALLE klatschten, jubelten uns zu! Egal ob gerade auf der Straße unterwegs, im Geschäft oder Minigolfplatz. Von den Balkonen Ihrer Hotels und Häuser! Selbst diejenigen die selber gerade einen 50km oder 70km Wettkampf gemacht hatten applaudierten uns!”

Wir hielten uns fest an der Hand und genossen diesen Augenblick! Es war gigantisch!!! Unfassbar!!! Wir hatten es GESCHAFFT!!!”

“Nach 81 Stunden und 33 Minuten sind wir 270km und 18.000 Höhenmeter später, wieder in Grindelwald eingelaufen! Wir haben damit den 3. Platz in der Teamwertung “Gemischt” erreicht und den 16. Platz insgesamt. Vor Allem haben wir uns damit einen großen Traum erfüllt!

Es gibt keine Worte um dass zu beschreiben! Genauso wenig wie es eine Antwort darauf gibt warum man soetwas macht! Wir lieben einfach die Herausforderung! Das Abenteuer!! Wir testen gerne unsere Grenzen und freuen uns wieder neue Grenzen überschritten zu haben!”

“Ich bin überzeugt davon dass wir ALLE über uns hinauswachsen können! Dass wir ALLE viel mehr erreichen können als wir denken und teilweise zutrauen! Ich setzte mir immer wieder neue Ziele und freue mich wenn ich diese erreiche. Ich bin dieses Jahr 50 Jahre alt geworden. Manche sagen dass ist alt. Ich sage dass ist eine Zahl!”

“Dieser große Traum und extremes Abenteuer wäre nicht möglich gewesen ohne Jochen meinem Ehemann und besten Freund! Mögen wir im Herzen immer Kinder bleiben mein Schatz! Ich bin mir sicher es ist ein Teil von unserem Geheimnis zum Glück!”

Liebe Grüße
Rolf

🤗🥰👍👏👏👏👏👏👏👍👋



    Anka Hausmann
    26. July 2025 at 16:10
    Reply

    Dankeschön Rolf… ich freu mich dass es mir gelungen ist dich mit meinem Bericht abzuholen. Es ist in der Tat nicht einfach win solches Erlebnis aufzuschreiben, aber ich freue mich wenn es mir gelingt doch ein bisschen Bildlich zu beschreiben. ☺️

Anja
28. July 2025 at 22:03
Reply

Oh was für ein toller Bericht! 😍 da sind mir echt die 🥹 gekommen! Ein tolles Abenteuer & eine Erfahrung und Erinnerung mehr für euch beide!
Toll was unser Körper alles machen und schaffen kann 🤩
Gratuliere euch nochmals von Herzen 😘🫶🏻



    Anka Hausmann
    29. July 2025 at 07:19
    Reply

    Danke liebe Anja. Es ist wirklich ein ganz tolles Abenteuer gewesen und es wirkt auch noch immer nach bei uns! Denke dass wird es auch noch eine ganze Weile😉 Ich freu mich dass dir der Bericht gefallen hat😘🫶

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