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Garda Trentino Extra Trail!

24. Mai 2025
Wir freuen uns auf unser gemeinsames Abenteuer!

Diesen Monat war es nun soweit! Wir sind alle Drei zusammen als Team an Start von Garda Trentino Trail Extra gegangen. Das ist ein Lauf mit 150km und 10.000 Höhenmetern. Eine zusätzliche Herausforderung ist das selbstständige Navigieren da die Stecke nicht markiert ist! Zudem gab es nur 4 Verpflegungspunkte. So musste man auch genau überlegen was nehme ich an Essen mit auf die Strecken zwischen den VPs. Es gab entlang des Trails allerdings viele Brunnen wo man die Flaschen auffüllen konnte.

Da wir im Training gar nicht zu Dritt laufen war es nun auch der zweite Lauf bei dem wir als dreier Team unterwegs waren. Der erste war beim 24 Stunden/Runden Lauf im Chiemgau letztes Jahr. Wir haben also die Vorteile, allerdings auch die Nachteile eines Dreierteams erfahren. Soviel vorweg, wir sind ein gutes Team aber müssen uns auch noch über einige Dinge austauschen und verbessern. Ich denke da können wir Alle noch etwas dazu beitragen damit das Ein oder Andere noch besser funktioniert!

… unser Team!

Die Vorteile sind auf jeden Fall dass man sich gegenseitig gut unterstützen kann zum Beispiel mit Ausrüstung (wie z.B. wärmere Handschuhe) oder wenn einem das Wasser oder Pulver zum auffüllen ausgeht. Auch bei der Navigation ist es hilfreich zu Dritt zu sein. Wir haben uns wirklich fast gar nicht verlaufen und wenn wir mal von der Route abgekommen sind dann ist es einem von uns immer sehr schnell aufgefallen! Auch wenn der Trail manchmal nicht eindeutig zu erkennen ist, ist es von Vorteil sich zu Dritt den richtigen Weg zu suchen. Es gibt einem im großen und ganzen einfach mehr Sicherheit!

Auch die Unterhaltungen machen Spaß und das ganze kurzweiliger als wenn man alleine unterwegs ist! Teilweise helfen Diese auch den Anderen wenn es ihnen schlecht geht. Allerdings kann es natürlich auch für den Anderen nervig sein. Dies ist etwas wo wir uns noch heran tasten müssen. Was dem Einen hilft, ist für den Anderen vielleicht stressig. Also gar nicht so leicht!

Wir sind alle Drei ganz unterschiedliche Charaktere, mit unterschiedlichen Wahrnehmungen. Wir haben auch jeder unsere eigene Art einen solchen Lauf anzugehen und auch mit Müdigkeit oder Tiefs umzugehen. Zudem kommen bei Jedem die Tiefs zu unterschiedlichen Zeiten. Es ist nicht leicht für Diejenigen die sich im Tief befinden, aber auch nicht für die, dennen es gut geht. Hier ist einfach sehr viel Rücksicht gefordert sowohl in die eine, wie auch in die andere Richtung.

Da Jochen und ich seit fast 20 Jahren ein Paar sind, und nun auch schon fast genauso lange gemeinsam trainieren sind wir natürlich ein sehr eingespieltes Team. Dass ist für Michi sicherlich nicht immer ganz einfach. Und wo mir sicher Jeder Recht gibt, denken Männer und Frauen sehr unterschiedlich, da habe ich es manchmal auch nicht so leicht mit Zwei gegen Einen;)

Fakt ist dass ein solcher Lauf eine Extremsituation ist und Jeder da mal an seine Grenzen kommt! Wir müssen uns austauschen und verstehen wie wir auf unterschiedliche Weise damit umgehen. Ich denke aber das sollten wir hinbekommen 👍

Vom Dorfplatz werden wir gemeinsam zum Start am Castello gehen.

Nun aber zum Lauf! Wir kommen Alle am Donnerstag in Arco an und beziehen unsere Ferienwohnung. Diese ist schön nah am Start gelegen und somit auch direkt im Zentrum von Arco. Jochen und ich treffen etwas vor Michi ein und packen unsere Sachen aus wo ich feststelle dass ich Trottel einen Deckel von meiner Softflask vergessen habe. Da wir lange Distanzen zwischen den Verpflegungsstationen haben muss ich nochmal los, eine Softflask kaufen. Zum Glück gibt es in Arco zahlreiche Sportgeschäfte. Wir warten auf Michi der dann auch kurz darauf eintrifft und machen uns auf den Weg. Ich werde zum Glück fündig. Nachdem wir noch geschaut haben wo wir in der Früh unsere Startunterlagen und Dropbags abholen können, gehen wir zurück in die Unterkunft uns essen zusammen. Da wir am nächsten Tag nicht viel Zeit hatten unsere Taschen zu packen beschlossen wir dieses schon heute soweit vorzubereiten. Wir hatten eine Menge Spaß und es war erstaunlich zu sehen wie unterschiedlich wir auch hier sind 😉 … ich weiß ich gehöre zu Denen, die mit wirklich sehr wenig auskommen, aber ich staunte doch sehr über die Menge die Michi dabei hatte 😉 Wir überlegten welcher Rucksack am meisten Sinn machen würde bei ihm. Da er den Skinfit 15l zwar auch gekauft hatte, aber bisher noch nicht getestet, dachten wir zuerst lieber den Altvertrauten nehmen. Da dieser dann aber mit der ganzen Pflichtausrüstung extrem voll und unzugänglich war, wurde nochmal umgepackt und es wurde dann doch der 15l Rucksack. Allerdings kann man bei diesem nur Softflasks ohne harten Boden verwenden da einem sonst der Boden von den Flaschen gegen die Rippen gedrückt wird. Also war klar… wir würden nachdem wir unsere Unterlagen geholt hatten nochmal zum Sportgeschäft und nochmal Flaschen kaufen… alles nicht so einfach beim Trailrunning 😉

Ready to go!!! Mit Vorfreude auf die Erfrischung im Ziel  😉

Freitag in der Früh sind wir dann los und haben unsere Startunterlagen abgeholt. In der Unterkunft haben wir dann unsere “Dropbag” gepackt, in diese Tasche packt man alles was man so benötigt. Extra Schuhe, austausch T-Shirts und Klamotten. Die Verpflegung die man zum nächsten VP Punkt mitnehmen möchte, Zahnbürste, Deo Handtuch. Halt alles was man so braucht. Diese Tasche wird dann von VP Punkt zu VP Punkt gefahren und wir haben, wenn wir dann dort eintreffen, Zugriff darauf. Dann haben wir für Michi noch schnell Flaschen gekauft und sind dann Richtung Start gegangen. Dort wurden wir Alle mit einem GPS Tracker ausgerüstet und es gab nochmal ein Streckenbriefing. Tatsächlich gab es kurz vor Start nochmal eine Aktualisierung der Strecke sodass wir nochmal schnell die neue Route auf die Uhr laden mussten. In der Tat gab es gefühlt für diesem Lauf extrem viel unterschiedliche Strecken mit unterschiedlichen Varianten 🙈 Aber nun hatten wir die Richtige auf der Uhr und es konnte losgehen! Neu für mich war dass wir dann erstmal Alle zusammen Richtung Castello gegangen und dann um 13 Uhr endgültig von dort gestartet sind.

Ying und ich kurz vorm Start.

Im Startblock habe ich mich noch sehr nett mit Ying unterhalten. Sie hat den Eiger250 schon gemacht und mir ein wenig berichtet.  Wir wünschten uns viel Spaß und Glück und dann fiel der Startschuss. Es war sehr schön endlich zu starten. Wetter war herrlich, fast etwas zu warm, aber die Landschaft und Atmosphäre einfach großartig! Wir liefen als erstes durch das Castello und dann an den Olivenbäumen vorbei hinein in ein waldigen Abschnitt wo es auf Trails immer wieder leicht auf und ab ging. Als wir an den Fluss kamen merkte ich die Hitze und musste daran denken wie frisch und nass es war als ich mit Jochen beim erkunden dort war. Ich war mir nicht ganz sicher was mir lieber war 😉 … aber die Kilometer gingen schnell vorbei. Irgendwann bemerkte ich das mir das Tempo bei der Hitze zu schnell war und ich bat die Jungs langsamer zu machen. Ich finde der Start ist immer am schwersten. Man muss acht geben nicht zu überziehen! Wir nahmen etwas das Tempo raus und kamen gut rein in unseren Lauf! Wir liefen durch Pietramurata, vorbei am Largo Cavadine und wir kamen gut voran. Wir hatten unseren Spaß und staunten wie schnell sich dass Feld entzogen hatte. Aber gut, knapp über 50 Starter ist natürlich auch nicht sehr viel!

Es heißt ja… 3vsWild!!!
Lake Cavadine.

Der Anstieg zum Mt. Stivo war sehr steil und führte über viele mit extrem viel Laub bedeckte Wege. Es war fast ein bisschen so als wenn man auf Sand geht. Aber es ging gut voran und ich staunte wie schnell wir doch oben am Grat waren. Hier oben wehte ein sehr kalter Wind und je höher wir kamen umso kälter wurde es. Wir beschlossen Jacken und Handschuhe anzuziehen. Oben am Gipfel vom Stivo musste ich sie allerdings ausziehen um Fotos zu machen. Es war ein genialer Sonnenuntergang! Mit kalten Händen kamen wir an der Rifugio an und freuten uns über eine köstliche, warme Kartoffelsuppe. Die Stimmung in der Hütte war fröhlich und nach einer kleinen Aufwärmpause zogen wir wieder unsere Jacken, Handschuhe und Mützen an, holten unsere Stirnlampen hinaus und machten uns an den Abstieg nach Mori unseren ersten VP bei ca. 55km.

Der Aufstieg war steil aber wir kamen gut voran!
Die Wolken sorgten für eine besondere Atmosphäre!
Nicht mehr weit bis zum Gipfel vom Mt. Stivo…
Es war zwar extrem Kalt oben aber das Licht und der Sonnenuntergang waren einfach genial!
Geschafft! Am Gipfel angekommen!!!
Nun schnell runter zur wärmenden Hütte!
Durch die Wolken kann man ihn noch leicht erkennen, den Gardasee!

Diesen Abstieg hätte ich in der Tat anders erwartet! Er hatte es wirklich in sich! Die Strecke war nicht immer leicht zu finden und auch äußerst technisch. Das teilweise viele Laub am Boden erschwerte das ganze, wir wollten keine Verletzungen riskieren daher beschlossen wir lieber vorsichtig zu laufen. Der Abstieg zog sich daher ganz schön und war auf keinen Fall ein Downhill den man schön entspannt laufen konnte. Als wir unten in Mori ankamen hatten wir unsere erste VP erreicht und konnten an unsere Dropbags. Es gab Nudeln und Birnen die liebevoll geschält und kleingeschitten waren. Die Helfer auf der Strecke und an den VP Punkten waren wirklich Alle klasse und ich hätte gerne mehr mit ihnen geredet nur kann ich leider kein italienisch. Nachdem wir unsere Nudeln gegessen hatten, (ich habe auch die Birnen verputzt 😋), füllten wir unsere Flaschen mit Tailwind auf, packten genug Riegel und Verpflegung für den nächste Streckenabschnitt ein. Jochen hat fünf Minuten die Augen zu gemacht und weiter ging es über den Mt. Altissimo nach Nago zu unserem zweitem VP Punkt!

… die Nacht ist zwar kühl aber der Mond lässt die Umrisse der Berge erahnen und es hat viele Sterne.
Die Rifugio oben am Mt. Altissimo.
Hier sind noch letze Schneefelder und unser Trail ist nicht gut erkennbar.
Dann geht die Sonne auf und es einfach einer dieser besonderen Momente am Berg🫶
Die erste Nacht liegt hinter uns und es folgt ein toller Downhill nach Nago!
Die Berge werfen noch lange Schatten in der Früh!

Ich muss sagen der Auf- und Abstieg zum Mt. Altissimo war mit mein lieblings Abschnitt der Strecke. Der Uphill war auf einem gut laufbaren Weg. Man kam schön in seinen Rhythmus rein und wir kamen wieder sehr gut voran. Die Nacht war zwar kalt aber der Mond war wunderschön und machte tolles Licht so konnte man die Umrisse der Berge um einen herum sehen. Auch Sterne gab es sehr viele! Im laufe dieser ersten Nacht hatte Jochen ein Tief. Er war total müde. Also haben wir gesungen und es hat ihm sehr geholfen. Ich hoffe Michi fand es nicht zu nervig 🙈

Oben am Gipfel konnte man schon erahnen dass die Sonne bald aufgehen würde. Aber es war dennoch sehr kalt und windig! Hier mussten wir auch gut nach dem Weg schauen da noch etwas Schnee lag und er nicht eindeutig zu sehen war. Wir haben ihn aber schnell und gut gefunden und die anderen Läufer die ebenfalls gerade nach dem Weg suchten folgten uns dankend in Richtung Abstieg! Die Sonne ging auf und der Blick auf den Gardasee war gigantisch! Es war so schön und ich freute mich einfach hier sein zu können und dass hier zu machen! Dass sind die Momente im Leben die so intensiv sind, die man nie vergisst! Der Downhill war auch ein gut laufbarer Downhill und so erreichten wir am frühen Morgen Nago, unseren zweiten VP bei ca. 80km.

In Nago gab es wieder Suppe. Diesmal mit Gemüse. Anschließend füllten wir unsere Flaschen mit Tailwind auf, wechselten unsere Klamotten und packten neue Verpflegung ein. Dann machten wir uns schon wieder auf den Weg Richtung Torbole und Riva del Garda. Ich denke an dieser VP hätten wir uns mehr Zeit lassen sollen. Es war ein Fehler im Nachhinein betrachtet dass wir uns nicht mehr Zeit genommen hatten. Jochen hätte nochmal kurz die Augen zu machen können und auch Michi und mir hätte die Pause gut getan!

Es war wieder ein schöner, sonniger Tag und wir liefen auf den Gardasee zu. Am Ufer entlang bis nach Riva del Garda. Ein schönes Flachstück, aber auch hier hätten wir vielleicht ein wenig langsamer machen sollen. Es war schon sehr warm obwohl es noch Früh war und es sollte gleich ein strammer Aufstieg folgen. Jochen und ich kannten die Strecke da wir diesen Abschnitt schon zu Ostern erkundet hatten. Ein sehr schöner Streckenabschnitt mit traumhaften Blicken auf den Gardasee!

Leider stellte ich fest dass ich meine Notizen zum Lauf und meinen Personalausweis nicht finden konnte, dachte da aber noch er wird schon in irgendeiner der vielen Taschen im Rucksack sein. Wir kamen zu einem weiteren Abschnitt den wir von Ostern schon kannten. Der Trail ist sehr schön! Die Blicke auf den Gardasee einfach genial! Aber es geht sehr steil hoch und es war mittlerweile schon wieder sehr heiß. Wir hatten ein recht flottes Tempo und waren relativ schnell weit gekommen. Zum Glück kamen wir an einem Brunnen in Pregasina vorbei denn unsere Flaschen waren schon wieder leer! Hier mussten ich leider feststellen dass mein Personalausweis samt Notizen tatsächlich futsch war. Ärgerlich! Aber egal, nun hieß es erstmal aufs Rennen konzentrieren! Michi schrieb dem Veranstalter ob evtl. ein Ausweis gefunden wurde. Mehr konnten wir jetzt erstmal nicht machen!

Ein schöner Streckenabschnitt mit grandiosen Blick auf den Gardasee.

Als wir nun Oben waren und ein geradeaus Stück kam gefolgt von einem Downhill meinte Jochen es tue im Leid aber er sei total müde und musste schlafen. Vielleicht hatten wir überzogen. Vielleicht war es die Hitze oder doch die zu kurze Pause in Nago! Aber von hieran kamen wir eine lange Zeit nur noch schleppend voran. Beim Downhill hat Michi dann ganz blöd ein Stein abbekommen am Knöchel und hatte Schmerzen. Und zu allem Überfluss fing es auch noch an zu regnen 🙈

Nachdem die Kilometer bis hierher total schnell vergingen kamen wir jetzt tatsächlich nur noch sehr langsam voran! Zum Glück hörte immerhin der Regen wieder auf und wir konnten unser Glück kaum fassen als wir bei Malga Cita noch einen warme Nudelsuppe bekamen. Danke für diesen extra VP punkt🙏

Der Regen hatte zum Glück auch wieder aufgehört!

Gestärkt liefen wir wieder etwas schneller Richtung Lago Ledro. Hier hatten wir irgendwie einen Denkfehler und sind davon ausgegangen dass es von hier nicht mehr weit zu unserem dritten VP Punkt Chinaec sei, wo wir auch noch einmal Zugriff auf unsere Taschen hatten. Als wir unten ankamen stellten wir fest dass es allerdings nochmal 9km und 500 Höhenmeter zu bewältigen galt. Da waren wir Alle etwas betrübt! Jochen war zudem immer noch etwas Müde, auch wenn es im schon wieder sehr viel besser ging. Michi hatte Schmerzen am Knöchel und ich wollte einfach nur noch irgendwann ankommen!

Wie schon gesagt, so ein Ultra ist eine extreme Situation und es war für uns Alle neu im Team zu laufen. Sicher war es für jeden von uns an irgendeinem Punkt des Rennens nicht leicht. Jeder von uns ist sehr anders auch in der Art wie wir mit Müdigkeit, Stress, Schmerz und so umgehen. Ich glaube, sicher auch weil wir gerade in diesem Teil vom Lauf sowieso nicht so gut gelaunt und gereizt waren, haben wir tatsächlich nicht gut zusammen funktioniert. Ying hatte mir am Start als sie mir vom Eiger250 berichtete erzählt dass es normal war dass es auch mal zu Streitigkeiten während des Laufens kommt wenn man als Gruppe auf so einer langen Distanz unterwegs ist. Ich denke es ist gut und wichtig dass wir lernen wie wir am besten miteinander in diesen Situationen umgehen.

Mir ist es immer sehr wichtig, oder besser gesagt meine Strategie ist es zu versuchen gut gelaunt und positiv zu bleiben. Ich sage mir eigentlich nie ich habe noch so und so viele Kilometer und so viele Höhenmeter vor mir sondern baue mich damit auf wieviel ich schon geschafft habe. Auch wenn die Strecke dann schwierig ist und ich schlecht voran komme, oder ein Gewitter kommt oder Regen, ich denke mir immer, geh einfach weiter! Du kommst irgendwann an und bist überglücklich es geschafft zu haben! Sicher ist man auch mal frustriert und denkt sich so ein Mist was mache ich hier eigentlich! Aber ich versuche den Gedanken schnell zur Seite zu schieben und sage mir dann, Augen zu und durch! Meistens dauert es dann auch gar nicht lange und auf einmal geht es mir wieder gut und ich habe wieder richtig Spaß 😉

In Chinaec ist die Stimmung leider schlecht bei uns. Dafür sind die Helfer super und extrem Hilfsbereit. Hier ist auch eine junge Italienerin die super englisch spricht, Ihr berichte ich nochmal dass ich meinen Ausweis verloren habe. Sie und ein junger Mann Versprechen sich zu kümmern und ich habe Hoffnung das Er vielleicht doch wieder auftaucht.

Wir rüsteten uns nun wieder mit unseren Stirnlampen aus, es wurde schon wieder Dunkel und es war klar wir würden durch eine weitere Nacht laufen. Wir assen eine Graupensuppe und machten uns anschließend auf dem Weg auf die letzten 24km des Rennens zurück nach Arco. Jochen und ich unterhielten uns und er meinte ihm ginge es besser als in der ersten Nacht. Wir hatten ein gutes Tempo und überlegten was eine realistische Zeit wäre. Ich sagte wenn wir dieses Tempo halten, könnten wir es in 38 Stunden, auf jeden Fall unter 40 Stunden schaffen! Dass hat Jochen unheimlich motiviert. Eine neue Bestzeit auf 100 Meilen bei einem Lauf wo wir auch noch selber navigieren mussten, das war in der Tat etwas  tolles! Ich hatte tatsächlich auch etwas verdrängt, dass das Navigieren natürlich auch etwas Zeit in Anspruch nimmt. Es war uns im Oktober bei unseren Erkundung für den Eiger250 und auch an Ostern als wir hier am Gardasee waren zwar schon aufgefallen, dennoch hatte ich es wieder unterschätzt!

Michi merkte die zweite Nacht auch mehr als die Erste wo er überhaupt nicht müde war. Zudem hatte er noch die Schmerzen im Knöchel.  Diese letzten 24km waren bestimmt nicht einfach für Ihn. Auch für Jochen nicht denn er hatte mit Blasen zu kämpfen! Komisch da wir unsere Ultraglide Schuhe lieben und sie neulich noch gelobt hatten weil es den Füßen so gut ging damit. Wir wissen letztendlich nicht woran es lag aber die Blasen waren da! Ob nun von den Schuhen, den Socken oder der Kombi spielte eigentlich in diesem Moment keine Rolle. Als die Blasen an einem Fuss dann auch noch aufgingen und Jochen sie verarztete, machte Michi einen Powernap! So wie ich es mitbekommen habe hat der ihm auch richtig gut getan! Ich entschied mich etwas voraus zu laufen damit die Beiden, die wirklich mit Schmerzen zu kämpfen hatten, mir einfach nur hinterher laufen und sich nicht mehr auf das Navigieren konzentrieren mussten! So war es zumindest von mir gedacht.

Ich hatte Glück und war auch in dieser zweiten Nacht nicht müde. Ich vermute es liegt tatsächlich viel an meiner Schichtarbeit. Allerdings hielt mich auch dass navigieren wach und ich war tatsächlich ganz dankbar dafür. Die Beine merkten zwar dass sie schon Einiges geleistet hatten, aber ich hatte keine Verletzung oder Schmerzen. Ich versuchte dass Tempo so zu halten dass eine Zeit von unter 40 Stunden möglich war. Ich achtete dabei aber dass die Beiden hinter mir sind und ich Ihre Lichter von den Stirnlampen sah!

Tapfer liefen Beide mit und ich freute mich da ich mir sicher war wir würden es schaffen! Als ich mir wirklich ganz sicher war sagte ich Beiden dass wir es schaffen und motiviert davon dass Michi seinen ersten 100 Meilen Lauf und Jochen eine neue, sehr respektable Bestzeit auf 100 Meilen in der Tasche hatte, liefen wir die letzten Kilometer nach Arco.

In 39 Stunden und 38 Minuten liefen wir gemeinsam als “3vsWild” in den frühen Morgenstunden in Arco ins Ziel! Leider war tatsächlich gar nichts los um diese Uhrzeit. Aber dann kam doch noch ein Fotograf und eine Dame die uns die Medaillen überreichte!

Im Ziel!

Tatsächlich hatte ich es bei den Damen auf den 3. Platz geschafft. Das hat mich natürlich gefreut und kam sehr überraschend. Also waren Jochen und ich am Sonntag nach ca. 3 Stunden Schlaf bei der Siegerehrung dabei.

So hatten wir Alle etwas erreicht auf dass wir sehr stolz sein können! Michi seinen ersten 100Meilen Lauf, und gleich mal ein hartes Brett ausgesucht dafür! Jochen eine neue Bestzeit auf die er, zu Recht, extrem stolz ist! Und ich 3. Frau worüber ich mich natürlich auch sehr freue.

3. Platz bei den Frauen
Siegerehrung.

Übrigens ist Ying, die ich beim Start kennengelernt hatte, auch ins Ziel gekommen 🙂

Auch meinen Ausweis konnte ich bei der Polizei am Sonntag abholen 👍

Mein Fazit zu dem Lauf: Tolle Strecke, wenn auch anspruchsvoll! Navigieren macht mir sehr viel Spaß auch wenn es extra Zeit kostet und teilweise eine Herausforderung ist. Aber es gibt dem Ganzen auch noch mehr ein Gefühl von Abenteuer! Die Gegend ist wunderschön und die Menschen unheimlich nett. Die Organisation war teilweise etwas durcheinander und verwirrend, aber man darf nicht immer von Deutscher Gründlichkeit ausgehen! Auf jeden Fall eine ganz neue und tolle Erfahrung!

Mein Fazit zum Team: Ich finde wir sind ein gutes Team auch wenn wir noch ein paar Punkte zu besprechen und optimieren haben. Dafür dass wir zum ersten Mal solange gemeinsam unterwegs waren finde ich haben wir doch gut funktioniert! Ich bin zuversichtlich dass Mozart100 und Eiger250 tolle Läufe werden die wir erfolgreich als Team meistern werden👍

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2 Comments


Birte Leder
25. May 2025 at 13:47
Reply

Wie schön, dass ihr am Schluss alle eite Erfolge zu verbuchen habt! Und die Bilder sind wunderschön.



    Anka Hausmann
    25. May 2025 at 13:53
    Reply

    Ja, das ist wirklich sehr schön! Wir können Alle Stolz auf uns sein. Auch fürs Team building war der Lauf wichtig 🙂

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