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Mein KAT100… Push your limits!

6. August 2024

Jeder kann über sich hinauswachsen und etwas erreichen, wenn er es mit Hingabe und Leidenschaft tut!

Wo beginne ich am besten Euch auf mein Abenteuer vom KAT100 mitzunehmen! Ich finde das Zitat von Nelson Mandela trifft meine Einstellung ganz gut, denn ich Laufe aus Leidenschaft und scheue keinen Versuch über mich hinauszuwachsen und neue Ziele zu erreichen…

Höhenweg vom Pengelstein nach Jochberg. (Hier beim erkunden)

Als ich also letztes Jahr im Dezember erfolgreich den Ultratrail Capetown gefinished hatte, und ich überlegte welche Wettkämpfe ich dieses Jahr mitmachen möchte, war mir irgendwie schon klar, es sollte noch ein bisschen weiter mit noch ein paar mehr Höhenmetern werden. Ich traute mich zwar noch nicht so recht dies auszusprechen da Jochen erstmal den Erfolg genießen wollte und auch klar war, dass er für den KAT nicht frei bekommen würde. Ich wusste also, dass ich alleine laufen müsste. Dachte ich zumindest zu diesem Zeitpunkt! Aber wenn mir gewöhnlich erstmal ein Gedanke gekommen ist, so ist meistens auch klar, er wird umgesetzt! Mir gefiel die Tatsache dass die Strecke ähnlich lang und ähnliche Höhenmeter hat wie der UTMB, bei dem ich 2022 in der Lotterie leider kein Glück gehabt hatte und keinen der begehrten Startplätze bekommen habe.

☆☆☆☆☆☆

Als ich also angemeldet war begann ich damit die Strecke zu erkunden und zu trainieren, (siehe Bericht “Training für KAT100”). Jochen begleitete mich dabei und wir haben u.a. gemeinsam den ZUT gemacht wo wir uns mit Michi getroffen haben. Der ZUT hat aus uns Dreien “3vsWild” gemacht! (Hierzu werde ich auch in einem anderen Bericht erzählen der noch folgen wird). Michi war so lieb und hat angeboten beim KAT meinen Supporter zu machen. Etwas besseres als einen Ultratrail Läufer zu haben der dich auf deinem Weg durch den Lauf betreut kann man sich nicht wünschen!

Michi mein Supporter bereit für seinen Einsatz!

Auf einmal war er dann da. Der 31.7.2024!!! Meine Taschen waren gepackt und meine Freundin Dani war so lieb und hat mich nach Fieberbrunn gefahren. Das Auto voll mit was Frau und Trailrunner so brauchen! Als wir dann unterwegs waren und feststellten dass die Strecke, auf die ich mich am nächsten Tag begeben werde, nicht nur mehr Kilometer hat als was wir jetzt von München aus mit dem Auto zurücklegten, sondern auch deutlich mehr Höhenmeter, waren wir beide einen kurzen Moment still. Wahrscheinlich der einzige kurze Moment der Stille auf dieser fahrt 😉

… alles was man für einen 100 Meiler halt so braucht!

Dani und ich auf der Fahrt nach Fieberbrunn. Wir hatten sehr viel Spaß!

Es war sehr heiss und schwül an diesem Mittwoch. Michi, Jochen und ich hatten die letzten Tage immer wieder den Wetterbericht gescheckt. Es war klar, ich werde Regen und wahrscheinlich auch Gewitter haben. Dementsprechend hatte ich auch 3 Paar Wechselschuhe, 3 Regenjacken und frische T-Shirts, Socken etc. dabei!

Startunterlagen abgeholt und Pflichtausrüstung gecheckt.

Am 1.8. holte ich dann meine Startunterlagen ab und stellte fest, dass meine Startnummer 75 (wie mein Geburtsjahr), bestimmt ein Glücksbringer war 🙂 Ich war zwar schon etwas aufgeregt aber irgendwie ruhiger als ich angenommen hatte. Ich hatte die Nacht gut geschlafen und fühlte mich echt fit. Michi kam dann um ca. 15Uhr in Fieberbrunn an und begleitete mich auch zur Wettkampfbesprechung. Wir stellten fest dass diese letzte Stunde vor dem Lauf irgendwie nervig ist! Dani kam dann auch noch um mich beim Start anzufeuern und Jochen rief an um mir viel Glück zu wünschen. Ich glaube die 3 waren tatsächlich genauso aufgeregt wie ich 😉 … ENDLICH um 18 Uhr war es dann soweit!!!

Startnummer 75 musste ja Glück bringen!

Ich, ready to go!

Vorher hatte es nochmal ordentlich geregnet aber pünktlich zum Start wieder aufgehört, sodass wir mit perfekter Temperatur in Richtung Wildseeloder laufen konnten. Ich hatte mich ziemlich weit hinten aufgestellt da ich auf keinen Fall zu schnell loslaufen wollte. Dennoch hatte ich das Gefühl dass es ein sehr starkes Läuferfeld war. Aber klar, es waren alles erfahrene Ultraläufer, und alle hatten hart trainiert. Ich nahm mir fest vor mich auf mein Tempo zu konzentrieren und nicht mitziehen zu lassen, was mir auch gut gelang. Mein Magen zwickte etwas, ich vermute von dem Smoothie den ich mir Mittags noch gegönnt hatte und ich merkte die Stelle am Zeh, wo ich mir in der Früh noch einen dicken Splitter reingerammt hatte. Das war auch wieder so typisch für mich! Aber es lief trotzdem ganz gut, ich kam gut in meinen Rhythmus. Bevor ich mich versah war ich schon an der ersten VP dem Wildseeloderhaus! Ich füllte meine Flaschen auf und machte mich auf den Weg zum nächsten VP Hochfilzen. Der Trail nach Hochfilzen führte erstmal hinauf bis zum Wildseeloder, dann an der Henne vorbei und über Reckmoos und Lärchenfilzalm hinunter nach Hochfilzen. Mir kam der Gedanke wie es mir wohl am Samstag gegen wird, wenn ich hier wieder vorbei komme und fast im Ziel sein würde. Der Sonnenuntergang war nicht so spektakulär da es einfach doch sehr bewölkt war und somit einfach von Dämmerung in Dunkelheit überging. Auf also in die erste Nacht!

Meinem Magen ging es mittlerweile wieder gut und auch der Zeh hatte sich damit abgefunden dass ich nicht auf ihn eingehen würde. Ich führte ein paar nette Gespräche mit einigen Mitläufern und freute mich dass ich gleich Michi in Hochfilzen sehen würde! Nach 26km war ich auch warm gelaufen und es ging mir richtig gut!!

Jakobskreuz, ein echtes Highlight!

Der nächste Streckenabschnitt führte hoch zur Buchensteinwand mit dem wunderschönem, beleuchteten Jakobskreuz ein echtes Highlight! Ich musste daran denken wie ich mit Jochen im März hier war um die Strecke zu erkunden. Dass gab mir etwas das Gefühl er sei bei mir. Es ging mir mittlerweile sogar viel besser als beim Start und die klare Nacht die auch die Umrisse der Berge um mich herum erahnen lies, beflügelte mich richtig. Der Weg nach St. Ulrich war gut laufbar und somit erreichte ich auch tatsächlich diesen Verpflegungspunkt früher als ich angenommen hatte. Michi erwartete mich schon und schickte mich mit Tailwind aufgefüllten Flaschen weiter nach Waidring. Er freute sich mit mir dass es mir so gut ging. Knappe 40km waren schonmal geschafft. Ich freute mich jedes mal wenn ich wusste Michi wird dort stehen und auf mich warten. Es ist wirklich toll und gibt einem das Gefühl nicht allein zu sein! Unser Team 3vsWild ist wirklich ganz wichtig für mich geworden! Es ist toll sich gegenseitig zu unterstützen und zu motivieren. Auch Jochen war in Gedanken bei mir und checkte immer wieder auf dem Live Tracker wo ich mich gerade befinde.

Zum nächsten Verpflegungspunkt in Waidring war es nicht weit und auch sehr gut laufbar. Hier war der erste Checkpoint wo man Handy und Uhr laden konnte und auch ein frisches T-shirt anziehen. Ich nutze auch die Chance die Toilette zu benutzen da ich den “Kacka-Beutel”, mit den uns der Veranstalter ausgestattet hatte zwar irgendwie ganz lustig fand, ihn aber nicht unbedingt benutzen wollte. Michi verabschiedete mich und ich hatte nun eine längere Strecke zum nächsten VP in St. Johann vor mir. Ich hoffte er würde die Chance nutzen um etwas zu schlafen. Mir ging es immer noch erstaunlich gut und obwohl ich nun schon ca. 50km in den Beinen hatte und ca. 2.500 Höhenmeter, fühlten sich meine Beine immer noch sehr frisch an. Die vielen langen Trainingsläufe haben sich also doch bewährt!

Auf St. Johann freute ich mich, weil mir der Ort beim erkunden wirklich sehr gut gefallen hatte. Allerdings musste ich nun erstmal hoch zu den Kalkalmen und Kirchberg. Ab Kirchberg war der Streckenabschnitt leider nicht so gut markiert. Hier lief ich zum ersten mal mit Anja und noch zwei anderen Läufern. Gemeinsam gelang es uns den Weg anhand der GPS Uhren zu finden. Den Downhill nach St. Johann genoss ich sehr, dieser war nun zum Glück auch wieder gut markiert. Allerdings bemerkte ich so langsam, dass sich mein Rücken aufscheuerte und auch die Vaseline die ich auftrug leider sofort wieder vom Schweiß und T-Shirt abgewischt wurde. Ich entschied mich das T- shirt in die Hose zu stecken und dann nach dem Motto “Augen zu und durch”. Ich erreichte St. Johann in den frühen Morgenstunden, auch der Sonnenaufgang wurde mehr oder weniger von den Wolken verschluckt. Aber es wurde hell und die erste Nacht war vorbei. Ich konnte kaum glauben wie schnell die Zeit verging! Allerdings fiel mir schon auf dass sich das Läuferfeld sehr entzerrt hatte und ich tatsächlich um einiges früher hier war als ich angenommen hatte. Michi wartete schon auf mich und versicherte mir dass er einen kleinen Powernap gemacht hatte. Er teilte mir ebenfalls mit dass ich mich mittlerweile auf Rang vier bei den Frauen befand. Wir freuten uns beide da es mir tatsächlich, erstaunlicherweise immer noch sehr gut ging.

Das nächste Ziel war nun Kitzbühel, wieder ein Checkpoint, die 100km und 5.100 Höhenmeter Marke. Ich musste nur noch geschwind zum Kitzbühler Horn hoch und auf der anderen Seite wieder runter 😉 Das scheuern an meinem Rücken wurde leider nicht besser, aber ich war froh dass es nicht die Beine oder Füsse waren die mir Probleme machten und auch nicht Kopfschmerzen wir beim ZUT. Dass 100 Meilen etwas weh tun würden war mir bewusst und so war es diesmal also der Rücken der mir leichte Probleme machte. Ich konnte es mir zwar überhaupt nicht erklären da ich schon oft in meiner Kiwamihose gelaufen bin, sogar schon 100 Meilen. Auch den Rucksack hatte ich beim ZUT und im Training schon dabei. War mir echt ein Rätsel. Ich beschloss einfach nicht mehr darüber nachzudenken. Ich würde mich schon dran gewöhnen! Ich erreichte dass Kitzbühler Horn, der Pfad hinauf war sehr schön und der Blick auf die umliegenden Berge grandios. Allerdings war es, oben angekommen, recht windig und lud nicht dazu ein hier eine längere Pause zu machen! Also füllte ich meine Flaschen mit Tailwind auf, gönnte mir einen Tzampas Riegel und freute mich auf den Downhill nach Kitzbühel.

Blick auf das Kitzbühlerhorn

In Kitzbühel angekommen teilte ich Michi mit dass ich mich aufgerieben hatte und wir überlegten was wir machen konnten. Drei Jungs die auch unter den Läufern in meinem Umfeld waren boten mir ihr Kinesio-Tape an und Michi klebte es mir auf die betroffen Stellen. Mittlerweile waren es tatsächlich mehr oder weniger die gleichen Läufer um mich herum und irgendwie war es auch schön sie da zu haben. Zum Hahnenkamm führte es über eine Schotterstraße hoch und die Sonne brannte. Ich erfrischte mich an einem Brunnen an dem ich vorbei kam und kämpfte mich weiter hinauf. Ich merkte dass sich meine Beine etwas schwerer anfühlten. Aber immerhin schien das Tape zu helfen, mein Rücken merkte ich nicht mehr so schlimm. Dann ging mir dass Trinken aus und ich hoffte es würde nicht mehr lange dauern bis ich den nächsten VP am Pengelstein erreichte. Es war viel los am Hahnenkamm und die Leute fragten uns alle was wir für einen Lauf machen, wie lange wir schon unterwegs seien bzw. wie lange wir noch unterwegs sein würden. Ich hoffte einfach nur bald am Penglestein zu sein. Von hinten hörte ich auf einmal Anja, sie teilte mir mit dass ich falsch abgebogen bin und der Weg etwas unterhalb weiter geht. Ich war einfach den andern hinterher gelaufen, aber vielleicht gehören die gar nicht zu uns. Ich lief also zu Anja runter und gemeinsam gingen wir die letzten Meter zum Pengelstein hoch. Ich erzählte ihr, dass mein Wasser leer war und sie war so nett und gab mir Welches ab. Oben an der VP bemerkte ich dann was ich für ein Dummkopf bin, die Flasche die ich für leer hielt, hatte Michi selbstverständlich aufgefüllt in Kitzbühel.

Blick vom Pengelstein in Richtung Tal und Jochberg.

Anja machte sich auf den Weg und ich blieb noch etwas an der VP sitzen, bevor ich ebenfalls weiter ging. Ich freute mich auf diesen Abschnitt, da ich diesen Höhenweg und Downhill schon mit Jochen gelaufen war und es ein sehr schöner Streckenabschnitt ist. Ich fühlte mich nach dem trinken und einem Tzampas Riegel auch wieder gut und bewunderte noch den tollen Himmel bevor es finster wurde und ein Gewitter über mir ausbrach. Kein so toller Platz um sich in einem Gewitter aufzuhalten! Zu allem Überfluss kam auch noch heftiger Wind und Hagel hinzu! Zum Glück war es relativ schnell vorbei, aber der Trail war nun recht beschwerlich, da die Wiesen völlig aufgeweicht und nass waren und versehen mit Löchern von den Kühen die hier im Sommer zuhause sind. Aber dann sah ich Anja, wir winkten uns zu und liefen den restlichen Höhenweg gemeinsam und unterhielten uns nett dabei. Beim downhill lief ich etwas vor und verpasste prompt eine Abzweigung, was mir zum Glück aber relativ schnell auffiel.

Jochen, gut ausgerüstet zum anfeuern!

In Jochberg erwartete mich dann ein wahrer Fanclub. Jochen war da und auch Birgit eine Freundin und Kollegin. Zusammen mit Michi und Musik nahmen sie mich in Empfang. Das war einfach Mega und gab mir eine extra Portion neue Energie.

Sintersbacher Wasserfall

Anja und ich.

Gestärkt mit etwas Nudelsuppe lief ich gemeinsam mit Anja Richtung Jochberger Wildalm, vorbei an den wunderschönen Sintersbacher Wasserfall. Wieder unterhielten wir uns so nett und genossen die Gesellschaft voneinander. Die zweite Nacht war nicht mehr ewig weit entfernt und wir beschlossen zusammen zu bleiben. An der Wildalm traute ich mein Augen kaum (und auch meinen Ohren), als Jochen und Michi uns mit Musik und Kuhglocke begrüßten. Sie waren hochgelaufen um uns zu überraschen. Dass war Ihnen gelungen! Was für ein Einsatz!!!

Nun folgte ein technisch etwas schwierigerer Abschnitt hinauf zum Teufelssprung. Der nasse Boden und der Matsch machten es nicht unbedingt leichter und auch der Weg war nicht so gut markiert. Ich war hierauf schon eingestellt da ich die Strecke vom Training schon kannte. Allerdings holte uns nun leider genau hier die nächste Gewitterfront ein. Ich hatte zuvor noch zu Jochen gesagt, wenn Gewitter, bitte nicht unbedingt hier! Da es hinter uns schon gewaltig krachte und blitzte, beschlossen wir uns einen guten Platz der etwas Schutz bot zu suchen und dass Gewitter durchziehen zu lassen bevor wir weiter zum Teufelssprung aufstiegen. Kaum hatten wir unser Stöcke beiseite gelegt, die Regenjacken angezogen und uns hingehockt war dass Gewitter schon direkt über uns! Natürlich wieder in Begleitung von starken Wind und Hagel der gegen uns peitschte. Über uns am Berg schlugen direkt die Blitze ein und wir waren froh hier, etwas unterhalb und geschützter zu sein. Ich blickte auf unsere Schuhe, die von den ganzen Matsch total dreckig geworden waren und meinte zu Anja: “immerhin sind unsere Schuhe wieder sauber”. Sie lachte und meinte: “und die Abkühlung an den Beinen ist wie kneipen” 😉

Auf einmal wurde der Himmel regelrecht Gold um uns herum und wir blickten zur Seite und sahen einen wunderschönen Regenbogen. Das Gewitter war abgezogen und wir machten uns zügig auf den Weg. Der Wind hatte wahrscheinlich die Markierungen weg geweht also folgten wir Anjas Uhr, (ihr Akku war deutlich besser als Meiner). Als wir Oberaurach erreichten waren Jochen, Michi und Anjas Freund deutlich erleichtert uns zu sehen und vor allem froh zu sehen dass es uns nach wie vor so gut ging! Wir zogen uns um, und ich war froh über eine warme Nudelsuppe und ein trockenes paar Schuhe!

Nun war es nicht mehr weit! Beflügelt mit dem Gedanken, fast im Ziel zu sein, gingen wir schnellen Schrittes zur Hochwildalm hinauf. Wir unterhielten uns sehr nett mit den Damen an der VP und sie meinten wir sehen noch so frisch aus und sind so fröhlich. Vielleicht hat auch die Dunkelheit unser müdes aussehen etwas verborgen, denn auch wenn wir uns in der Tat noch stark fühlten, war ich mir sicher dass zumindest ich nicht mehr wirklich frisch ausschauen konnte. Der Trail hoch zum Bishofsjoch und Fieberbrunner Höhenweg zurück Richtung Wildseeloder zog sich dann extrem. Der komplett durchnässte Boden machte ein schnelles Vorankommen fast unmöglich. Es war total rutschig und der Boden war mit Löchern übersät, man musste acht geben nicht auf die letzten Meter umzuknicken. Ich kannte den Abschnitt und fand es zog sich viel zu lange bis zu der Stelle wo wir rechts Richtung Wildseeloder abbiegen mussten. Anjas Uhr teilte uns aber mit dass wir richtig waren und dann sahen wir auch Stirnlampen von Läufern die vor uns waren. Im Dunklen und nicht schnell vorankommend zog sich der Trail einfach extrem.

Als wir wieder auf dem Weg waren, den wir am Donnerstag Abend bereits gelaufen sind, kündigte sich ganz langsam der Samstag Morgen an. Leider wieder ohne schönen Sonnenaufgang. Dafür aber mit viel Regen! Aber auch dass konnte unsere Stimmung nicht trüben den nun waren wir nur noch einen Downhill entfernt von Fieberbrunn, unserem Ziel!

Da wir die letzten Kilometer nicht wirklich schnell laufen konnten, aufgrund der schlechten Wegebeschaffenheit, hatten wir beide noch Kraft in unseren Beinen um bei diesem letzten bergab Stück richtig Gas zu geben. Wir beschlossen an dem VP der Lärchenfilzalm nichts mehr aufzufüllen und durchzulaufen. Es war sowieso kühl und wir hatten beide noch genug zu trinken. Als wir dann auf einmal sogar auf die Frau vor uns aufliefen, waren wir glaube ich alle überrascht. Sie gab darauf hin nochmal Gas und wir beschlossen jetzt so kurz vorm Schluss nichts mehr zu riskieren und nahmen bei einem sehr steilen, extrem rutschigen Abschnitt etwas das Tempo raus und ließen sie ziehen. Wir befanden uns nun auf einem Abschnitt wo uns die Läufer, die gerade auf die 51km Distanz gestartet waren, entgegen liefen. So wurden wir sogar von den Profis und (fast) allen Startern total nett gefeiert. Dass war wirklich nochmal ein schönes Erlebnis zum Schluss. Wie unsere eingene Cheering Zone! Ich sah sogar noch Susi, eine Kollegin und Freundin der ich alles Gute für ihren Lauf wünschen konnte!

Nun bogen wir ein, auf die Zielgerade. Wir nahmen uns bei der Hand und genossen unseren Moment! 173km, 9.900 Höhenmeter waren bewältigt, 37Stunden 27Minunten lagen hinter uns, als wir gemeinsam, Hand in Hand durchs Ziel liefen!

Anja und ich beim Zieleinlauf

Wir haben es geschafft!

Unsere Männer feuerten uns an und aus Michis Megafon lief “Ledgens never Die” … Wir staunten nicht schlecht als wir auf einmal auf den 3. Platz der Gesamtwertung bei den Frauen gelandet waren!!! Was für ein Lauf! Was für ein Abenteuer! Was für ein Erfolg!!!

Siegerehrung in Fieberbrunn

Anja und ich waren überrascht über unseren 3. Platz!

Extrem Glücklich und Stolz!

Hier mit dem 3. platzierten Mann

Ich habe eine neue Freundin gewonnen!

Danke liebe Anja, es war mir ein Fest mit dir zu laufen! Wir haben dass gerockt und hatten jede Menge Spaß dabei!!

Ein ganz besonderen Dank an Michi! Für deinen unglaublichen Einsatz! Du hast mich so unheimlich toll supported!!! Was du für mich gemacht hast ist einfach nur Mega!!! Ich bin froh in deinem Team zu sein! 3vsWild! Hype! Bock! Finish!

Danke an meinen wunderbaren Ehemann Jochen, der immer an mich glaubt und hinter mir steht. Du bist meine große Liebe und gibst mir soviel Kraft!

Ich möchte mich auch bei allen anderen bedanken die mich unterstütz haben, aktiv oder auch mit lieben Gedanken und Daumen drücken!

“Die einzige Grenze, die es gibt, ist die, die du dir selbst setzt.”

Anja und ich haben mit unserem 3. Platz beim KAT100 einen garantierten Startplatz für den UTMB 2025 erhalten! Wer hätte dass gedacht 😉

Eiger und Chamonix… ich bin bereit!

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KAT100  / Wettkämpfe  / Wettkämpfe - Anka

3 Comments


Birte
7. August 2024 at 12:36
Reply

Ganz zauberhaft geschrieben, mein Schatz! Und noch einmal herzlichen Glückwunsch zu dieser Leistung!



    Anka Hausmann
    19. August 2024 at 09:13
    Reply

    Daaaaaaaaankeschön ❤️ Und Danke für’s an mich denken und unterstützen aus der Ferne😘

    Anka Hausmann
    26. October 2024 at 07:47
    Reply

    ❤️

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