Da beim Trailrunning die Nacht vielen besonders schwer fällt, haben Jochen und ich gestern einen Lauf gemacht wo wir um 17 Uhr gestartet und in die Nacht hinein gelaufen sind. Ich halte diese Läufe für sehr sinnvoll im Training!
Wetterbericht sagte voraus es sollte erst ab Sonntag 11 Uhr zu regnen anfangen. Da es Samstag Nachmittag war und wir bis 11Uhr ja locker wieder zuhause sein wollten, dachten wir “Glück mit dem Wetter”.

Zugegeben, als wir ankamen sah es schon sehr nach Regen aus! Aber wir hatten ja alles dabei, auch für schlechtes Wetter! Stirnlampen waren auch aufgeladen, also los geht’s

Wir liefen von Gaitau erstmal hoch Richtung Taubensteinhaus und tatsächlich war es noch eine kurze zeitlang trocken.

Natürlich trügen die Wolken um uns herum nicht und es wurde Zeit unsere Regenjacken aus dem Rucksack zu holen. In letzter Zeit habe ich das Gefühl diese recht oft zu brauchen 😉

Als wir das Taubensteinhaus erreichten freuten wir uns über die schöne Atmosphäre! Ich muss wirklich sagen, jedes Wetter am Berg hat schon seine ganz eigene Stimmung!


An diesen Nachtläufen wo man am Nachmittag losläuft gefällt mir besonders dass man relativ alleine am Berg ist. Man begegnet nur vereinzelt ein paar Wanderern die sich auf dem Weg ins Tal begeben.

Jochen, der schon gearbeitet hatte, und auch in der Nacht zuvor schlecht geschlafen, war ziemlich müde. Aber trotz Regen und dem Wissen dass er noch lange vor sich hatte, war auch er guter Dinge! Genau darum geht es ja bei so einem Lauf in die Nacht hinein! Wir möchten dahin kommen, dass dies auch beim Eiger250 wo wir ja 3 Nächte, (zumindest teilweise) durchlaufen werden, uns Diese nicht soviel ausmachen! Hier werden wir im Training auch noch Läufe machen mit kurzen Powernap zwischendrin.


Von hier liefen wir den Höhenweg am Taubenstein vorbei zum Rotwandhaus. Auf dem Weg dorthin gab es leckeres Abendessen. Kalte Suppe aus der Softflask und kalten Brei aus dem Squeezybeutel. Ich stelle mir gerade die neidischen Gesichter aller “Nicht-Trailläufer vor” 😉

Wetter wurde leider tendenziell eher schlechter als besser… in der Ferne vernahmen wir Gewitter die aber zum Glück weit weg waren! So blieb uns der leider gerade stärker werdender Regen… von wegen ab Sonntag 11 Uhr!!!

Der Regen und der nasse Untergrund machten es ziemlich rutschig, dennoch kamen wir gut voran und die Laune war gut! Auch Jochen meinte zwar “ohne Regen würde es mehr Spaß machen” aber jammerte nicht rum! Tapfer liefen wir also beide durch den Regen hinunter ins Valepptal, am Blecksteinhaus vorbei, hinein in die Dunkelheit.


Die Lichter der Hütten sahen wirklich urig und romantisch aus. Sehr einladend! Aber NEIN! Hier wird gelaufen bei mittlerweile starkem Regen. Als wir den Spitzingsee erreichten ist es wirklich traumhaft die Lichter und die Bergumrisse die trotz schlechten Wetters gut erkennbar waren… wer mag da schon in eine warme Hütte oder ein Wellnesshotel 😉


Vom Spitzingsee liefen wir zur unteren Firstalm wo wir an einem Brunnen unser Tailwind auf füllten. Dann weiter zur hell erleuchten Oberen Firstalm wo gerade eine Geburtstagsfeier im gange war. Nachdem wir seit einiger Zeit nur noch Frösche und Echsen gesehen hatten, treffen wir also auch mal wieder auf ein paar Menschen;)


Beim hinunter laufen zum Spitzingsattel beschlossen wir, aufgrund der schlechten Wegbegebenheiten, nicht wie ursprünglich geplant über den Jägerkamp zurück zum Taubensteinhaus zu laufen sondern am See entlang zur Forststraße und vorbei an der Bergwachthütte und der unterer Maxlrainerhütte um zu dem Pfad zur Taubensteinbergstation zu gelangen. Wir teilten dies Michi mit der uns per GPS verfolgte, damit er sich nicht wundert dass wir vom Trail abkommen!


Auf einmal hörte der Regen auf und der Vollmond zauberte eine mystische Atmosphäre herbei. Die letzte Stunde sollten wir also, wie die knappe erste Stunde ohne Regen laufen können 🙂 Unser Weg führte uns vorbei am Taubensteinhaus und dann weiter zum Sattel wo man die Wahl hat zum Miesing, zur Rotwand oder, so wie wir heute den Pfad Richtung Tiefenbachtal zu nehmen. Es war zwar sehr rutschig aber wir waren gut gelaunt. Wir hattes es nicht mehr weit und dann hatten wir nicht nur ein tolles, wenn auch sehr nasses Abenteuer, sondern auch eine sehr effektive Trainingseinheit! Weder Jochen noch ich hatten einen Einbruch oder mussten mit zu gewaltiger Müdigkeit kämpfen. Dass stimmt uns sehr optimistisch!
Zum Abschluss liefen wir noch an dem Soinsee vorbei zurück nach Gaitau wo unser Auto stand.
Um 01:46 Uhr erreichten wir nach 8Std. 47min. 45km und 2.400 Höhenmetern, mit 6 Stunden Dauerregen unser Ziel! Soviel zu Regen ab 11 Uhr am Sonntag!

FAZIT; Hat trotzdem großen Spaß gemacht! Freu mich auf nächstes Mal! Dann ist auch Michi mit dabei 🙂

4 Comments
Auf trockenes Wetter für’s nächste Mal!
Ja, dass wäre schön 🙂
Wieder sehr schön geschrieben. Schöne Bilder 🤗
Liebe Grüße aus Lüneburg!
Dankeschön 😊